1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

"Ghostwriter" gewinnt Europäischen Filmpreis

5. Dezember 2010

Der Polit-Thriller "Der Ghostwriter" von Roman Polanski ist beim Europäischen Filmpreis gleich sechs Mal ausgezeichnet worden. Der Filmemacher dankte per Web-Cam aus Paris.

https://p.dw.com/p/QQ0q
Porträt Roman Polanski (Foto: dpa)
Star-Regisseur Roman PolanskiBild: picture-alliance/dpa

Triumph für Roman Polanski: Der Polit-Thriller "Der Ghostwriter" ist mit sechs Trophäen der große Sieger beim 23. Europäischen Filmpreis. Er gewann am Samstagabend (05.12.2010) in der estnischen Hauptstadt Tallinn in den Sparten bester Film, Regie, Filmmusik, Drehbuch und Ausstattung. Mit sieben Nominierungen war Polanski als Favorit ins Rennen gegangen.

Den "Ghostwriter"-Hauptdarsteller Ewan McGregor kürte die Europäische Filmakademie zum besten Schauspieler. Bei den Schauspielerinnen setzte sich die Französin Sylvie Testud ("Lourdes") gegen Nominierte wie Sibel Kekilli ("Die Fremde") durch.

'Ghostwriter' wurde in Deutschland gedreht

Eingang Studio Babelsberg (Foto: dpa)
Viele Szenen wurden im Studio Babelsberg bei Potsdam gedrehtBild: dpa Zentralbild

Der in Deutschland gedrehte "Ghostwriter" nach dem Bestseller von Robert Harris wird aus der Sicht des Memoirenschreibers eines Politikers erzählt, der an Tony Blair erinnert. Bei der Berlinale im Februar bekam Polanski bereits den Regie-Bären.

Der 77 Jahre alte Filmemacher ("Der Pianist", "Rosemaries Baby"), dem in den USA ein Prozess wegen eines alten Sexualdeliktes droht, war bei der Verleihung nicht dabei. Er meldete sich über eine Webkamera aus Paris. "Das ist zu viel", sagte Polanski bescheiden, als er in der Kategorie Regie ausgezeichnet wurde.

Die Studio-Babelsberg-Produktion hatte beim Europäischen Filmpreis, einer der wichtigsten internationalen Auszeichnungen, starke Konkurrenz. Dazu gehörten der Oscar-prämierte Thriller "In ihren Augen" und der Berlinale-Sieger "Bal - Honig". Der Hamburger Fatih Akin, der mit seiner Komödie "Soul Kitchen" ebenfalls Kandidat für den besten Film war, ging dieses Mal leer aus.

Bruno Ganz für Lebenswerk geehrt

Der 69 Jahre alte Schauspieler Bruno Ganz ("Der Untergang", "Der Himmel über Berlin") wurde von Wim Wenders, dem Präsidenten der Europäischen Filmakademie, für sein Lebenswerk geehrt. Einen deutschen Preisträger gab es mit dem "Ghostwriter"-Szenenbildner Albrecht Konrad.

Durch den Abend führten Comedystar Anke Engelke und ihr estnischer Kollege Märt Avandi. Tallinn ist 2011 europäische Kulturhauptstadt. Nächstes Jahr ist Berlin Gastgeber des Filmpreises, 2012 Valletta auf Malta.

Autorin: Annamaria Sigrist (ap, dpa, ap, rtr)
Redaktion: Hans-Andreas Ziegler