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Gespenstische Leere in den Flughäfen

2. April 2014

Der Piloten-Streik bei der Lufthansa hat den Betrieb von Europas größter Fluggesellschaft am Mittwoch nahezu vollständig zum Erliegen gebracht. Das große Chaos an den Flughäfen ist aber ausgeblieben.

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Lufthansa Streik leere Schalterhallen (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Pilotenstreik legt Lufthansa lahm

Die Gesellschaft annullierte für den bis Freitagabend geplanten Streik insgesamt 3800 Flüge, das sind neun von zehn Verbindungen. Die Piloten der Tochter Germanwings legten ebenfalls die Arbeit nieder. Rund 425.000 Passagiere sind betroffen. An den beiden Drehkreuzen in Frankfurt und München blieb das befürchtete Chaos zunächst aber aus, da vorab breit über den Ausstand informiert worden war.

Die Piloten-Gewerkschaft Vereinigung Cockpit will mit dem Streik den Druck auf das Lufthansa-Management erhöhen. Cockpit fordert für die 5400 Piloten mehr Geld und die Beibehaltung der betriebsinternen Frührente. Die Lufthansa will das frühestmögliche Austrittsalter von 55 auf 60 Jahre anheben und künftige Piloten an der Finanzierung ihrer Übergangsrenten beteiligen.

"Mogelpackung"

Die streikenden Lufthansa-Piloten lehnen die Angebote der Konzernleitung weiter ab. Markus Wahl von der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit sprach am Mittwoch in Frankfurt von einer "Mogelpackung": "Nach außen hin gibt sich Lufthansa gesprächsbereit." Die Angebote seien aber immer die gleichen. "Für uns ist Lufthansa klar der Wolf im Schafspelz."

Wahl bestätigte, dass die Piloten nach dem Ende des Streiks am Freitag bis nach den Osterferien nicht noch einmal die Arbeit niederlegen werden. "Sollte uns natürlich Lufthansa danach zwingen, erneut in den Ausstand zu gehen, müssen wir das tun", fügte er hinzu.

Der Streik der Lufthansa-Piloten hat auch den Flughafen München mit voller Härte getroffen. Nur einzelne Maschinen der Airline hoben am frühen Mittwochmorgen ab, die meisten Flüge von und nach München fielen aus. Statt Chaos herrschte jedoch Ruhe: "Es läuft alles sehr geordnet", sagte ein Lufthansa-Sprecher. Der Münchner Flughafen ist nach Frankfurt das zweite Drehkreuz für die Fluglinie. Insgesamt werden der Airline täglich Verluste in zweistelliger Millionenhöhe entstehen, schätzen Experten.

wen/bea (rtr, dpa)