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Geringere Kaufkraft in Deutschland

20. Februar 2014

Die Deutschen haben weniger Geld im Portemonnaie: Die Inflation lag 2013 erstmals seit Jahren wieder über den Verdienstzuwächsen. Lange soll diese Entwicklung allerdings nicht vorhalten.

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Geldbeutel. Foto: dpa
Bild: picture-alliance/dpa

Zum ersten Mal seit drei Jahren sind in Deutschland die Reallöhne gesunken. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte, kletterten die nominalen Löhne - also die Bruttoverdienste deutscher Arbeitnehmer vor Bereinigung um die Inflation - im vergangenen Jahr nur um 1,3 Prozent, die Verbraucherpreise stiegen allerdings um 1,5 Prozent.

Damit liegt die Teuerungsrate über dem Verdienstzuwachs; die Inflation frisst die geringen Gehaltssteigerungen vollständig auf. Zuletzt hatten die Deutschen nur im Krisenjahr 2009 weniger im Geldbeutel. Allein in der Industrie lag der Anstieg der Reallöhne 2013 über dem der Verbraucherpreise.

Weniger Sonderzahlungen

Ein Grund seien deutlich geringere Sonderzahlungen bei Banken, Versicherungen und in der öffentlichen Verwaltung gewesen, so die Statistiker.

Optimismus beim deutschen Verbraucher

Darunter fallen etwa Weihnachtsgeld, Urlaubszuschüsse und erfolgsabhängige Boni. Da die deutsche Wirtschaft im vergangenen Jahr nur um 0,4 Prozent gewachsen ist, hätten sich die Unternehmen hier zurückgehalten.

Ohne diesen Faktor wären die Reallöhne allerdings um 0,2 Prozent stärker gestiegen als die Verbraucherpreise.

Positive Aussichten

In den letzten drei Jahren hatte die Kaufkraft in Deutschland stetig etwas zugenommen: um 0,6 Prozent im Jahr 2012, um ein Prozent 2011 und um 1,5 Prozent im Jahr 2010.

Auch für 2014 rechnet das Münchner Ifo-Institut wegen der anziehenden Konjunktur erneut mit einem deutlichen Zuwachs: Das Bruttoinlandsprodukt könnte um 1,9 Prozent, die Reallöhne dürften um 1,3 Prozent wachsen.

js/zdh (rtr, dpa, afp)