Gerda Henkel Preis für Stephan Seidlmayer
13. Oktober 2014
Seidlmayer habe "besonders in politisch schwieriger Zeit" den "kulturhistorischen Dialog zwischen Deutschland und Ägypten" befördert, begründet die Jury ihre Entscheidung. Der Preis wird dem 56-Jährigen am Montagabend (13.10.) in Düsseldorf verliehen. Der Ägyptologe Prof. Dr. Stephan Seidlmayer leitet seit 2009 Grabungen auf der Nilinsel "Elephantine" in Ägypten und ist erster Direktor der Abteilung Kairo des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI). Schon als
Student arbeitete er 1978 als Ausgrabungshelfer im Nildelta. Seit 2003 hat Seidlmayer eine Professur für Ägyptologie an der Freien Universität Berlin inne.
Seidlmayer sagte am Montag (13.10.) in Düsseldorf, dass es gerade in Ägypten in der Umbruchphase nach dem Arabischen Frühling schwierig sei, Ausgrabungsorte ausreichend zu schützen. Im ägyptisch-libyschen Grenzgebiet sowie auf der Sinai-Halbinsel dürfe sein Team aus Sicherheitsgründen zurzeit nicht weiter arbeiten. Immer wieder gebe es Terrorwarnungen. Es sei wichtig, die Gesellschaft
über die Kulturschätze aufzuklären, sie demokratisch miteinzubeziehen
und Verantwortung zu übertragen, so Seidlmayer. Mit dem Preisgeld von 100.000 Euro wolle er unter anderem die Denkmalpflege in Ägypten weiter vorantreiben, kündigte der Wissenschaftler an.
Preis für Historische Geisteswissenschaften
Der #link:http://www.gerda-henkel-stiftung.de/preis:Gerda Henkel Preis# wird seit 2006 alle zwei Jahre von der gleichnamigen Stiftung vergeben. Seit ihrer Gründung hat die gemeinnützige Stiftung über 6000 Projekte unterstützt. Diese stammen hauptsächlich aus dem Bereich der Geschichtswissenschaften, Archäologie und Kunstgeschichte. Die Stiftung wurde 1976 von Lisa Maskell gegründet.
hjh / ld (dpa/gerda-henkel-stiftung.de)