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Gerüchte über Karstadt-Verkauf

11. Juli 2014

Erst verlässt die Karstadt-Chefin Sjöstedt den Konzern, nun folgen Medienberichte über Verkaufs-Verhandlungen. Interesse soll René Benko haben, der schon einen Teil des Karstadt-Imperiums besitzt.

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Einkaufstüten von Karstadt (Foto: pa/ZB)
Bild: picture alliance/ZB

Karstadt-Eigentümer Nicolas Berggruen verhandelt laut einem Medienbericht über einen Verkauf der Warenhäuser an die österreichische Investorengruppe Signa. Der überraschende Abgang von Karstadt-Chefin Eva-Lotta Sjöstedt nach weniger als fünf Monaten an der Unternehmensspitze soll schon im Zusammenhang mit den Verhandlungen gestanden haben, berichtete die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf informierte Kreise. Sjöstedt hatte am Montag ihren Rückzug angekündigt: Sie sehe keine Basis mehr für den vor ihr angestrebten Sanierungsprozess.

Noch vor Sjöstedts Amtsantritt hatte sich Berggruen von der Mehrheit an zwei Filetstücken des Konzerns getrennt. Benko übernahm die Mehrheit am operativen Geschäft von Karstadt Sports und an den drei Luxuswarenhäusern - das Berliner KaDeWe, das Alsterhaus in Hamburg und Oberpollinger in München. Benko besitzt zudem zahlreiche Karstadt-Immobilien.

Karstadt-Eigentümer Nicolas Berggruen (Foto: pa/dpa)
Karstadt-Eigentümer Nicolas BerggruenBild: picture-alliance/dpa

Berggruen hat damit nur noch die Mehrheit am traditionellen Warenhausgeschäft, und das braucht spätestens für den Weihnachtseinkauf im Herbst Geld. Metro-Chef Olaf Koch hat bereits abgewunken: Eine Kaufhaus-Allianz mit dem zu Metro gehörenden Kaufhof werde es nicht geben.

Verkauf für einen Euro

Die Signa-Gruppe des Tiroler Unternehmers René Benko soll früheren Medienberichten zufolge eine Option haben, zum symbolischen Preis von einem Euro gut 70 Prozent der 83 regulären Karstadt-Warenhäuser zu übernehmen. Offiziell bestätigt wurde dies bisher nicht. Die auf Immobiliengeschäfte spezialisierte Finanzgruppe hatte auch schon einmal Interesse an einer Übernahme des Karstadt-Konkurrenten Kaufhof bekundet.

Berggruen hatte den Karstadt-Konzern im Juni 2010 selbst für den Symbolpreis von einem Euro übernommen und Investitionen versprochen. Im Geschäftsjahr 2011/12 machte die Kette gut 158 Millionen Euro Verlust. Medienberichten zufolge hat die Kette auch für 2012/13 die Trendwende deutlich verfehlt. Die klassischen Warenhäuser werden nach früheren Angaben von Aufsichtsratschef Stephan Fanderl auch in diesem Jahr keinen Gewinn erwirtschaften.

iw/kis (dpa, rtr, afp)