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"Gemäßigte Taliban" gesucht!

10. März 2009

Nach siebeneinhalb Jahren Afghanistan-Einsatz sucht US-Präsident Barack Obama jetzt nach neuen Wegen: Er will mit den "gemäßigten Taliban" reden. Aber wer soll das sein?

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Kämpfer der Taliban kontrollieren eine Straße im Süden AfghanistansBild: picture-alliance/dpa
Obama besucht Truppen in Afghanistan
Barack Obama bei einem Truppenbesuch in AfghanistanBild: AP

Siebeneinhalb Jahre, seit Oktober 2001, dauert nun schon der NATO-Einsatz in Afghanistan, und die Erfolge im Kampf gegen den Terror und für mehr Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sind bis heute eher bescheiden. Im Gegenteil: 2008 war das verlustreichste Jahr für die Koalitionstruppen, und die Taliban sind jetzt sogar soweit wiedererstarkt, dass sie auch den Nachbarstaat Pakistan gefährlich ins Wanken gebracht haben. US-Präsident Barack Obama hält daher die Zeit für einen grundlegenden Strategiewechsel für gekommen. Er setzt jetzt auf Verhandlungen - mit sogenannten "gemäßigten" Taliban.

50 Jahre Volksaufstand in Tibet

Tibet Dalai Lama (Mitte) mit Kämpfern nach seiner Flucht vor Verfolgung aus Tibet nach Indien
Der Dalai Lama kurz nach seiner Flucht nach Indien 1959Bild: AP

In den Augen der chinesischen Führung hat das Böse eine Adresse: Dharamsala, eine kleine Gebirgsstadt in Indien. Hier hat die Exilregierung der Tibeter ihren Sitz. Und wann immer es Unruhen in Tibet gibt, macht China sie dafür verantwortlich. Die größte dieser Unruhen jährt sich in diesen Tagen zum 50. Mal: Am 10. März 1959 erreichte der Volksaufstand der Tibeter seinen Höhepunkt. China weitete seine Militärpräsenz in der annektierten Region massiv aus, und der Dalai Lama musste aus Lhasa fliehen, um in Indien Zuflucht zu suchen. Dabei hatte es nur wenige Jahre vorher noch so ausgesehen, als ob die tibetische Regierung mit den chinesischen Herrschern gut zurechtkäme.

China zieht die Zügel an

BdT China Tibet Jahresstag 50 Jahre Besatzung
Chinesisches Militär kontrolliert Tibets Hauptstadt LhasaBild: AP

Jedes Jahr im März erinnern die Tibeter seitdem an diesen Aufstand. Im letzten Jahr, kurz vor Beginn der Olympischen Spiele in Peking, war es erneut zu schweren Unruhen gekommen - China antwortete mit einem massiven Militäreinsatz. Ein Jahr später liegt China alles daran, dass es nicht wieder zu Aufständen kommt. Daher haben die chinesischen Behörden die Sicherheitsmassnahmen in der Region und in den angrenzenden tibetischen Gebieten massiv verstärkt. Aber im Konflikt um die Zukunft Tibets und um den Dalai Lama ist man seitdem keinen Schritt weiter gekommen. Tibet selbst ist für ausländische Journalisten weitgehend gesperrt. Und auch in den tibetischen Gebieten der Nachbarprovinz Sichuan zeigt Chinas Militär Präsenz.

Redaktion: Thomas Latschan / Nicola Reyk