1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Gedenkstätte für Opfer des Massakers von Srebrenica

5. August 2003

– Bill Clinton als Ehrengast

https://p.dw.com/p/3wmc

Köln, den 4.8.2003, DW-radio/Bosnisch, Zoran Pirolic

Der ehemalige US-Präsident Bill Clinton, der sich besondere Verdienste darum erworben hat, der Aggression in Bosnien-Herzegowina Einhalt zu gebieten und später das Friedensabkommen von Dayton durchzusetzen wird kommenden Monat in Potocari an der Zeremonie zur Eröffnung der Gedenkstätte für die Opfer des Srebrenica-Massakers teilnehmen. Der Vorsitzende des Exekutivkomitees zur Gründung einer Gedenkstätte in Srebrenica und Hohe Repräsentant der Internationalen Gemeinschaft in Bosnien-Herzegowina, Paddy Ashdown, sagte heute (4.8.) in Sarajevo: "Ich freue mich, Ihnen heute mitteilen zu können, dass Präsident Clinton sich bereit erklärt hat, die Einweihungszeremonie an diesem Tag durchzuführen."

Freude über die Nachricht, dass der ehemalige Präsident selbst die Einweihungszeremonie (...) durchzuführen plant, äußerte auch das Oberhaupt der muslimischen Gemeinschaft von Bosnien-Herzegowina Reis-ul-Ulema Mustafa Efendija Ceric: "Für all jene in Bosnien-Herzegowina, die die heutige Bedeutung von Bill Clinton kennen und seine Autorität schätzen, wird dies sicher eine besondere Freude sein, dass es gerade er selbst sein wird, der gewissermaßen bestimmen und die internationale Gemeinschaft dabei unterstützen wird, dass aus Srebrenica bedeutende Lehren gezogen werden - für eine friedliche Zukunft in der Welt."

Bisher wurden für den Bau der Gedenkstätte in Potocari etwa 8,4 Millionen Konvertible Mark gesammelt. Noch 1,8 Millionen müssen gesammelt werden. Heute übergab der palästinensische Chargé d'affairs in Sarajevo persönlich eine Spende des ehemaligen palästinensischen Präsidenten Yassir Arafat für die Gedenkstätte in Höhe von 5 000 US-Dollar.

Was allerdings noch immer einen dunklen Schatten auf Srebrenica wirft, ist die Tatsache, dass die Hauptverantwortlichen für das Massaker an etwa 8 000 bosnischen Muslimen, der ehemalige Präsident der Republika Srpska Radovan Karadzic und sein General Ratko Mladic, noch nicht verhaftet und nach Den Haag ausgeliefert worden sind. Ashdown versprach heute: "Wir können alles in unserer Macht stehende tun, dass die Verantwortlichen dieses Verbrechens gefangen und bestraft werden und dass die Tatsachen über dieses Verbrechen bekannt werden und nie wieder vergessen werden."

Also wird am 20. September Bill Clinton zum dritten Mal nach Bosnien kommen und das Denkmal für die Opfer des größten Kriegsverbrechens nach dem Zweiten Weltkrieg in Europa einweihen. Es wird interessant zu beobachten, ob erstmals an der Zeremonie in Srebrenica auch die höchsten staatlichen Vertreter der Republika Srpska teilnehmen werden, darunter der Präsident Dragan Cavic oder der Parlamentspräsident Dragan Kalinic. (md)