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Gab es auf dem Gebiet Rumäniens einen Holocaust?

17. Juni 2003

- Israel über Erklärung der Regierung besorgt

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Bukarest, 17.6.2003, ADZ, deutsch

Die Botschafterin Rumäniens in Tel Aviv, Mariana Stoica, wurde Montag (16.6.) zum israelischen Außenministerium einbestellt, wo ihr David Peleg, Stellvertreter des Generaldirektors für Mitteleuropa und Eurasien, mitteilte, dass Israel über die kürzliche Erklärung der Regierung in Bukarest besorgt sei, "dass es in Rumänien zwischen 1940 und 1945 keinen Holocaust gegeben hat". Eine derartige Erklärung würde - wie "Adevarul" weiter berichtet - der historischen Wahrheit nicht entsprechen und sie stehe nicht im Einklang mit der Politik der rumänischen Regierung, die Verantwortung für die Vergangenheit zu übernehmen. Die rumänische Regierung müsse einen Weg finden, diese unpassende Erklärung zu korrigieren, um die bilateralen Beziehungen wieder in die richtigen Bahnen zu lenken. Bisher hat es dazu in Bukarest nur eine klärende Äußerung des Kulturministers Razvan Theodorescu gegeben, der darauf verwies, dass die fragliche Formulierung in einem Kooperationsabkommen zwischen dem rumänischen Staatsarchiv und dem Holocaust-Gedenkmuseum der USA vorkomme, wobei die Regierung dieses Abkommen billigte. Die Stelle sei in der Weltpresse einseitig zitiert worden. Die Wahrheit sei, dass sich die Antonescu-Regierung insbesondere in Transnistrien am Holocaust beteiligt habe. (fp)