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G7 will Ruhe in turbulenten Zeiten

5. Juni 2012

Hiobsbotschaften aus Spanien befeuern die Euro-Krise. Das bereitet auch den sieben weltgrößten Industrienationen einiges Kopfzerbrechen. Gemeinsam wollen sie vor allem für Ruhe sorgen.

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Spanische Euromünze (Foto: dapd)
Bild: AP

Insgesamt mehr als 40 Milliarden Euro Schulden im Bankensektor und dann noch die Misere des spanischen Finanzministers: "Die Tür zu den Märkten steht uns derzeit nicht mehr offen", sagte Cristóbal Montoro in einem Radio-Interview. Der Grund seien die hohen Zinsen, die Spanien für seine Staatsanleihen zahlen müsse. So stieg der Satz für zehnjährige Staatsanleihen in der vergangenen Woche auf 6,7 Prozent. Auf Dauer ist so eine Belastung für ein Land nicht zu tragen. Beispiele dafür gibt es genügend, denn auch Griechenland, Portugal und Irland ging es schon so.

"Kein Alarmsignal"

Im Schatten der bestürzenden Meldungen aus Spanien stand eine Telefonkonferenz der G7 Staaten, an der auch die EU-Kommission teilnahm. Nach Angaben eines Sprechers von Währungskommissar Oli Rehn war die Konferenz kein Alarmsignal: "Wir haben einen ständigen Dialog mit den Partnern der G7, G8 und G20".

G7-Telefonkonferenz zur Euro-Krise

Was genau die Finanzminister und führenden Zentralbankvertreter aus den USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, Japan und Kanada besprochen haben, sickerte nicht durch. Japan erklärte danach, die G7 seien sich darin einig, die Probleme in Spanien und Griechenland gemeinsam anzugehen. Die US-Regierung gab bekannt, die Fortschritte auf dem Weg zu einer Fiskalunion in Europa seien unter anderem Thema der Gespräche gewesen.

"Spanier sind zu stolz"

Angeblich drängt Deutschland die spanische Regierung, den Euro-Rettungsschirm EFSF in Anspruch zu nehmen. "Die Spanier wollen aber nicht, sie sind zu stolz", sagte ein Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur Reuters. Spanien will erreichen, dass die Gelder aus den EU-Rettungsfonds direkt an die kriselnden Banken fließen. Dies ist nach geltenden Verträgen nicht möglich. Währungskommissar Rehn deutete aber an, dass in Zukunft entsprechende Möglichkeiten geschaffen werden könnten. Der spanische Finanzminister Montoro rief zu Eile auf: "Die Zukunft des Euro steht auf dem Spiel".

Am Donnerstag steht Spanien die nächste Härteprobe bevor, dann will das Land über langfristige Staatsanleihen zwei Milliarden Euro einnehmen. Hier wird sich zeigen, ob der Zugang zu den Märkten tatsächlich nicht mehr offen ist.

nm/rb (dpa, rtrd)