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G20 wollen mehr Wachstum

23. Februar 2014

Die G20 haben auf ihrem Treffen in Sydney ehrgeizige Wachstumsziele vereinbart und signalisieren damit, dass für sie die Zeiten der Krise überwunden sind. Der Kampf gegen Steuertricks soll verstärkt werden.

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G20 Finanzminister Treffen in Sydney (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Die 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) wollen die Weltwirtschaft in den kommenden Jahren auf ein höheres Wachstumsniveau bringen und damit für mehr Jobs sorgen. Im Abschlusskommunique eines Treffens der G20-Finanzminister und -Notenbankchefs ist von einer Wachstumsbeschleunigung von mindestens zwei Prozent die Rede, die über einen Zeitraum von fünf Jahren erreicht werden kann.

Das entspreche real mehr als zwei Billionen US-Dollar und werde zu deutlich mehr Arbeitsplätzen führen. "Wir werden ehrgeizige, aber realistische Maßnahmen ergreifen", beschlossen die Teilnehmer. Die konkreten Schritte sollen beim Gipfeltreffen der G20-Staats- und Regierungschefs im November in den "Brisbane Aktionsplan" einfließen.

Kampf gegen Steuertricks

Finanzminister Wolfgang Schäuble sprach anschließend von einem guten Treffen. Die Bundesregierung war zunächst gegen prozentuale Wachstumsziele, weil Regierungen so etwas nie garantieren könnten. Mit der Formulierung einer Zielvorgabe könne er aber gut leben, sagte Schäuble. "Die Bedingung für mehr Wachstum ist auch eine Fortsetzung des Abbaus der Defizite", betonte der CDU-Politiker.

In vielen Industrieländern sei die Politik des billigen Geldes weiter nötig, müsse aber langfristig zurückgefahren werden, hieß es in der Erklärung. Davon profitierten langfristig alle Länder. Im Vorfeld hatten Schwellenländer protestiert, weil sie die Kapitalflucht aus ihren Märkten auf die Straffung der US-Geldpolitik zurückführten. US-Notenbankchefin Janet Yellen hatte in Sydney aber versichert, dass die Fed sich bei ihren Beschlüssen ihrer Verantwortung für die Weltwirtschaft bewusst sei. Die Minister und Notenbankchefs versprachen sich gegenseitig eine transparente Kommunikation.

Trotz guter Atmosphäre könne sich niemand zurücklehnen, warnte Schäuble. Gerade bei den Themen Finanzmarktregulierung und Schließen von Steuerlücken, die multinationale Firmen zur Vermeidung von Abgaben ausnutzen, seien noch große Anstrengungen nötig. Die G20 wollen in Brisbane einen automatischen Informationsaustausch verbindlich festschreiben, um Steuertricks zu unterbinden. "Gewinne sollten da versteuert werden, wo sie erwirtschaftet werden", heißt es in der Erklärung.

Bundesbankpräsident Jens Weidmann verwies auf die hohe Wettbewerbsfähigkeit und die geringe Arbeitslosigkeit in Deutschland als Lichtblicke für Europa. "Die gute konjunkturelle Lage ist ein gewisser Schutz davor, dass die Eurozone in einer deflationären Entwicklung mündet", sagte Weidmann. Er betrachte die Risiken einer solchen Entwicklung aber als "sehr gering".

pg/ml (dpa, rtr)