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G-8-Staaten beraten über Europas Schuldenkrise

19. Mai 2012

Das Treffen der acht führenden Industriestaaten hat mit Gesprächen über die europäischen Finanzprobleme und die Risiken für die Weltwirtschaft begonnen. Dabei gab es Streit über staatliche Konjunktur-Programme.

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Die Regierungschefs der G-8-Staaten am runden Tisch (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

US-Präsident Barack Obama hat die erste Arbeitssitzung des G8-Gipfels auf seinem Landsitz Camp David eröffnet. In einer kurzen Eingangserklärung forderte er, die Sanierung der Staatfinanzen müsse mit Maßnahmen für mehr Wirtschaftswachstum einhergehen.

Streit über Konjunktur-Programme

In der Gruppe der acht führenden Industriestaaten gibt es unterschiedliche Ansichten darüber, wie die Konjunktur dauerhaft in Gang gebracht werden kann. Bundeskanzlerin Angela Merkel lehnt angesichts der Euro-Schuldenkrise Konjunktur-Programme auf Kosten höherer Staats-Schulden strikt ab. Obama und der neue französische Präsident François Hollande vertreten dagegen keine so rigorose Haltung und können sich gut vorstellen, die Wirtschaft mit Hilfe staatlicher Ausgaben anzukurbeln. Angesichts der unterschiedlichen Haltungen wird erwartet, dass in der Abschlusserklärung des Gipfels beide Positionen berücksichtigt werden. Die Rede ist von einem Aufruf zu mehr Wachstumsanstrengungen, aber auch zur Fortsetzung der Sparpolitik in den westlichen Industrieländern.

Zu den G-8-Staaten gehören die USA, Kanada, Japan, Russland, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien. Außerdem nimmt traditionell auch die Spitze der Europäischen Union an den Verhandlungen teil, in Camp David vertreten durch EU-Kommissionschef José Manuel Barroso und Ratspräsident Herman Van Rompuy. Weitere Themen des Treffens sollen unter anderem die Lage in Afghanistan und Syrien sein. Außerdem stehen Beratungen über den internationalen Klimaschutz und den weltweiten Kampf gegen den Hunger auf dem Programm.

G8-Gipfel: Wachstum fördern oder Schulden abbauen?

Bundeskanzlerin Merkel reist von Camp David nach Chicago weiter, wo am Sonntag und Montag der NATO-Gipfel stattfindet. Dort will die Militärallianz über die Einzelheiten des Abzugs aus Afghanistan und die Übergabe der Sicherheitsverantwortung an die einheimischen Kräfte sprechen.

jh/gmf (dpa,dapd, afp, rtr)