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Fußballverband will Neonazi-Club ausschließen

11. August 2015

Nach dem Willen des Fußball-Verbands Sachsen-Anhalt soll der umstrittene Kreisligist FC Ostelbien Dornburg nicht mehr spielen dürfen. Zuvor hatte sich schon Widerstand von Vereinen und Schiedsrichtern formiert.

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Vereinsemblem des von Neonazis unterwanderten Fußballclubs FC Ostelbien Dornburg. Foto: dpa-pa
Bild: picture-alliance/dpa/J. Wolf

Der Fußballverband Sachen-Anhalt (FSA) beantragt beim Landessportbund den Ausschluss des von Rechtsextremisten durchsetzten Vereins FC Ostelbien Dornburg. Grund seien grobe Verstöße gegen die Satzung des Verbands, sagte FSA-Präsident Erwin Bugar in Magdeburg: "Wir haben sehr genau überlegt, aber das Maß war voll. Wir mussten jetzt einfach die Reißleine ziehen." Der Verein sei nicht gegen Gewalt aus den Reihen seiner Spieler vorgegangen. Das habe dazu geführt, dass andere Mannschaften nicht mehr gegen den FC Ostelbien Dornburg anträten und Schiedsrichter sich weigerten, dessen Spiele zu pfeifen.

Spieler als Rechtsextreme bekannt

Dornburg liegt rund 20 Kilometer südöstlich von Magdeburg. 15 von 18 Spielern des Kreisligisten sind dem Verfassungsschutz Sachsen-Anhalt als Rechtsextreme bekannt. "Das geht von Körperverletzungen, Beleidigungen bis hin zu volksverhetzenden Äußerungen. Das ganze Repertoire", sagte Hilmar Steffen vom Landesverfassungsschutz dem MDR. Nach gewalttätigen Übergriffen und Drohungen von Dornburger Spielern weigern sich inzwischen 59 von 65 Schiedsrichtern des zuständigen Kreisverbands, Partien des FC Ostelbien zu leiten. Vier Vereine haben erklärt, nicht mehr gegen den umstrittenen Club antreten zu wollen.

Verein will gegen Verbot vor Gericht gehen

Die Entscheidung des Landessportbunds von Sachsen-Anhalt wird für den 31. August erwartet. Zuvor soll der Verein zu den Vorwürfen Stellung nehmen. Ein Sprecher des FC Ostelbien bezeichnete das Ausschlussverfahren als "ungerechtfertigt und unangemessen" und kündigte an, dass der Verein juristisch gegen ein mögliches Spielverbot vorgehen werde. Der Verein hatte 2011 die Spielberechtigung vor Gericht erstritten.

sn/jw (sid, dpa)