Fusion von EADS und BAE gescheitert
10. Oktober 2012Der geplante Zusammenschluss zwischen dem europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern EADS und dem britischen Rüstungsunternehmen BAE Systems kommt nicht zustande. Die Pläne würden nicht weiterverfolgt, teilten EADS und BAE mit. Beide Unternehmen hätten an die industrielle Logik der Verbindung geglaubt, heißt es in der Pflichtmitteilung. Es sei aber deutlich geworden, dass die Interessen der beteiligten Parteien nicht in Einklang gebracht werden konnten.
"Es ist natürlich schade, dass wir keinen Erfolg hatten, aber ich bin froh, dass wir es versucht haben", schrieb EADS-Chef Tom Enders in der Mitteilung. Er sei zuversichtlich, dass EADS seinen internationalen Wachstumskurs weiter fortsetzen werde. BAE-Chef Ian King schrieb, er sei enttäuscht, dass die Fusion nicht komme.
Fristverlängerung hätte keinen Sinn gehabt
Die beiden Unternehmen hätten noch bis Mittwochabend Zeit gehabt, bei der britischen Übernahmekommission eine Verlängerung der Fusionsfrist um maximal 28 Tage zu beantragen. Die Manager sahen aber keine Perspektive, in dieser Zeit mit den Regierungen Frankreichs, Großbritanniens und Deutschlands eine Einigung über die Beteiligungen der jeweiligen Länder zu erreichen. Größter Streitpunkt war der staatliche Einfluss, den sich Deutschland und Frankreich sichern wollten. Am Dienstag hatten sich Paris und London dem Vernehmen nach angenähert, die Bundesregierung habe sich von ihrem Kurs indes nicht abbringen lassen.
Der europäische Luft-, Raumfahrt- und Rüstungskonzern und Airbus-Mutter EADS verfügt in Deutschland über 29 Standorte mit fast 50.000 Beschäftigten. Im Falle eines Zusammenschlusses mit BAE Systems wäre ein Branchenprimus mit einem Umsatz von rund 72 Milliarden Euro und weltweit gut 220.000 Beschäftigten entstanden.
zdh/se (dpa, rtr, AFP)