Fußballstars ohne Titel mit der Nationalelf
Was haben Lionel Messi, Johan Cruyff und Ferenc Puskas gemeinsam? Sie waren oder sind die besten Fußballspieler ihrer Zeit, konnten mit der Nationalmannschaft aber nie ein wichtiges Turnier gewinnen.
Lionel Messi
Elf Jahre lang trug Lionel Messi das Trikot der "Albiceleste", elf Jahre lang war er die personifizierte Hoffnung auf den nächsten großen Titel für Argentinien seit dem Gewinn der Copa America 1993. Doch Messi zündete in der Nationalelf nicht in der gleichen Art und Weise, wie mit dem FC Barcelona. Es bleiben ein verlorenes WM-Finale und drei Pleiten im Endspiel der Copa America.
Johan Cruyff
In Sachen verlorene WM-Endspiele kann Johan Cruyff dem kleinen Argentinier das Wasser reichen. 1974 ging "König Johan", für viele der beste Fußballer aller Zeiten, als Geschlagener vom Platz. Bei einer Europameisterschaft war Rang drei im Jahr 1976 das höchste der Gefühle. Was mit "Oranje" nicht klappte, funktionierte für Cruyff und seine Klubs Ajax und Barca dafür umso besser.
Zico
Er wurde der "weiße Pele" genannt und dreimal als Südamerikas Spieler des Jahres sowie einmal als Weltfußballer ausgezeichnet. Einen Pokal durfte Zico, der in 88 Länderspielen 66 Tore erzielte, mit der brasilianischen Selecao aber nie in die Höhe recken. Bei der WM 1982 erzielte er vier Treffer, scheiterte aber mit seinem Team in der Zwischenrunde. 1986 war im Viertelfinale Schluss.
Raul
Als Spaniens "Roja" anfing, einen Titel nach dem anderen zu sammeln, spielte Raul schon nicht mehr in der Nationalmannschaft, sondern eroberte bei Schalke die Herzen der Fans. 44 Tore und 102 Länderspiele reichten für den sympathischen Torjäger nicht, um seine Nationalmannschaftskarriere mit einem Titel zu krönen. Tatsächlich liefen die Spanier zu Rauls Zeiten der Musik weit hinterher.
Ferenc Puskas
Eigentlich gab es keinen Zweifel daran, dass Ungarn 1954 Weltmeister werden würde. Vier Jahre lang hatte die "Goldene Elf" kein Spiel verloren. Ihr Anführer und bester Spieler war Ferenc Puskas. Doch dann schoss aus dem Hintergrund Rahn, und der Traum vom Titel platzte. So blieb Puskas, der mit Real Madrid auf Vereinsebene alle wichtigen Pokale abräumte, im ungarischen Trikot ungekrönt.
George Best
"Maradona good, Pele better, George Best", lautet ein Zitat über einen der wohl talentiertesten Fußballspieler aller Zeiten, der bei Manchester United eine Ära prägte. Der "fünfte Beatle" pflegte einen ausschweifenden Lebensstil mit Alkohol, Frauen und schnellen Autos. Mit ManUnited gewann er einige Pokale. Da er für das nordirische Team spielte, kam mit der Nationalelf kein Titel hinzu.
Eusebio
Bei der Weltmeisterschaft 1966 in England war Portugals Eusebio der beste Spieler. Dank ihm schlossen die Portugiesen das Turnier auf Rang drei ab - bis heute der größte Erfolg des kleinen Landes. Anders als im Nationalteam sammelte Eusebio mit Benfica Lissabon einen Titel nach dem anderen, wurde zehnmal Meister und gewann einmal den Europapokal der Landesmeister.
Stan Matthews
Er war 1956 der erste Spieler, der die Auszeichnung als "Europas Fußballer des Jahres" erhielt. Stan Matthews gilt noch heute als einer der besten englischen Spieler. Er spielte noch im Alter von 50 Jahren in der ersten englischen Liga. Bei einer WM war er - auch bedingt durch den Zweiten Weltkrieg - aber nur einmal dabei. 1954 schied England im Viertelfinale gegen Titelverteidiger Uruguay aus.
Paolo Maldini
Seine Technik und sein perfektes Stellungsspiel auf dem Rasen begeisterten die Fußball-Experten, seine blauen Augen ließen Frauenherzen schmelzen. Paolo Maldini war nicht nur einer der schönsten, sondern auch einer der besten Abwehrspieler seiner Zeit. Mit dem AC Mailand gewann er etliche Titel, mit der Squadra Azzurra reichte es dazu nicht.
Uwe Seeler
Uwe Seeler spielte 16 Jahre für die deutsche Nationalmannschaft - allerdings ausgerechnet in einer der titellosen Phasen. 1954 war er noch nicht dabei, sondern debütierte erst kurz nach dem WM-Sieg. 1966 verlor er mit dem DFB-Team im WM-Finale gegen England. 1970 war im WM-Halbfinale gegen die Italiener Schluss. Beim EM-Erfolg 1972 und der WM 1974 war Seeler schon zu alt und nicht mehr dabei.
Cristiano Ronaldo und Zlatan Ibrahimovic
Reich an Ego aber ebenfalls ohne Titel im Nationaltrikot sind Cristiano Ronaldo (l.) und Zlatan Ibrahimovic (r.). Beide Ausnahmekönner leiden darunter, dass ihre Nationalmannschaften nicht zu den Top-Teams gehören. Ibrahimovic hat seine Karriere nach dem EM-Aus mit Schweden beendet. Portugal und Ronaldo haben noch die Chance auf den Titel.