1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Freihandelsabkommen zwischen Kroatien und Jugoslawien nach elfmonatigen Verhandlungen paraphiert

7. November 2002

*

https://p.dw.com/p/2ogN

Köln, 7.11.2002, DW-radio / Kroatisch

Kroatien und Jugoslawien haben am Mittwoch Nachmittag (6.11.) nach insgesamt elfmonatigen Verhandlungen in der fünften Gesprächsrunde ein Freihandelsabkommen paraphiert. Das Abkommen sieht eine stufenweise Liberalisierung der Märkte zwischen beiden Ländern vor. Es soll in einem Monat unterzeichnet werden und wird nach der Ratifizierung durch beide Parlamente, die für das erste Drittel des kommenden Jahres vorgesehen ist, in Kraft treten. Von diesem Moment an wird der größte Teil der industriellen Erzeugnisse - etwa 70 Prozent - darunter auch Textilien, ohne Zölle und Quoten gehandelt werden können. Die übrigen Teile der industriellen Güter - darunter Erdöl und Erdöl-Derivate, Zement, Kühlschränke und Motorenteile - befinden sich auf einer Liste "sensibler Güter", für die eine stufenweise Reduzierung der Zölle bis Anfang 2007 vorgesehen ist. Von diesem Zeitpunkt an solle der gesamte Handel mit industriellen Gütern zwischen den beiden Ländern nach den Regeln des freien Marktes abgewickelt werden, sagte der stellvertretende Bundesminister für wirtschaftliche Beziehungen mit dem Ausland und Leiter des jugoslawischen Verhandlungsteams, Dejan Jovovic, vor Journalisten in Zagreb. Eine deutlich niedrigere Liberalisierung ist für den Handel mit landwirtschaftlichen Nahrungsmitteln vorgesehen, weil beide Länder diesen Wirtschaftsbereich als besonders sensibel betrachten.

Die stellvertretende kroatische Wirtschaftsministerin Olgica Spevec erklärte, der Vertrag allein werde die kroatischen Ausfuhren auf den jugoslawischen Markt nicht erhöhen, sondern es liege nun bei den kroatischen Geschäftsleuten, einen Schritt vorwärts auf diesen Markt zu tun. Die jugoslawische Seite erklärte, dass man für eine erfolgreiche Umsetzung des Vertrages über den freien Markt hinaus eine umfassende Liberalisierung der Visabestimmungen benötige. Daher erwarte sie auch Veränderungen in dieser Hinsicht.

In den ersten acht Monaten dieses Jahres betrug der Warenaustausch zwischen Kroatien und Jugoslawien 138,7 Millionen Dollar, was eine Steigerung von 8,3 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum bedeutet. Für Kroatien wird der Vertrag mit Jugoslawien das 31. Freihandelsabkommen darstellen, was zeigt, in welchem Umfang es seinen Markt geöffnet hat. (md)