Frauen-Fußball-WM: Mit Schwung durch die erste Turnierwoche

Der Ball ist heiß umkämpft bei der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen. Am 20. Juli eröffnete das Turnier: 32 Nationen spielen in Australien und Neuseeland um die begehrte Trophäe. Beim Auftaktspiel triumphierten die "Football Ferns" aus dem Gastgeberland Neuseeland und feierten einen Überraschungssieg gegen Norwegen.

Die prachtvolle Eröffnungszeremonie im Eden Park Stadium fand nur zwölf Stunden nach einem tödlichen Amoklauf in einem belebten Touristenviertel der Innenstadt Aucklands statt, der beliebten Metropole im Norden Neuseelands. Der Schock saß noch tief in den Knochen - mit einer Schweigeminute gedachte das Publikum der Toten und erinnerte an die Verletzten.

Australier nennen ihre Nationalspielerinnen liebevoll "Mathildas". Vermeintlich geschwächt ohne die verletzte Starspielerin und Kapitänin Sam Kerr siegte das Team in den gelb-grünen Trikots mit 1:0 gegen Irland im Auftaktspiel in der australischen Hafenstadt Sydney. Stephanie Catley punktete mit ihrem erfolgreichen Strafstoß in der zweiten Halbzeit und feierte mit der Mannschaft.

In fantasievoller Tracht und mit einem runden Käse auf dem Kopf freute sich diese Dame auf das bevorstehende Spiel. Fast 12.000 Fans versammelten sich im Dunedin Stadium, im Süden der spärlich besiedelten Südinsel Neuseelands, um beim Spiel der Niederlande gegen Portugal live mit zu fiebern. Fußballspiele von Frauen erfreuen sich weltweit immer größerer Beliebtheit.

Die deutschen Spielerinnen brillierten in ihrer Partie gegen Marokko. Nach dem ersten Tor lag sich das Team begeistert in den Armen und feierte Torschützin Alexandra Popp. Es folgten noch 5 weiterer Tore, vor mehr als 27.000 begeisterten Fans in Melbourne, im südlichen Bundesstaat Victoria in Australien. Es war eines der torreichsten Spiele in der ersten Runde des Turniers.

Maximale Freude lag in diesem triumphalen Schrei, als Sarina Bolden den Treffer und damit das 1:0 für Philippinen gegen Neuseeland feierte. Ein Überraschender Sieg und das erste Tor für den Inselstaat in dieser WM. Die philippinischen Spielerinnen rangierten auf Platz 46 der Weltrangliste und qualifizierten sich mit dem Einzug ins Halbfinale des Asien Cup 2021 erstmals für eine Weltmeisterschaft.

Nouhaila Benzina schreibt Sportgeschichte: Die 25-jährige Marokkanerin ist die erste Spielerin mit Hidschab bei einer Weltmeisterschaft. Assmaah Helal, vom Netzwerk Muslimischer Frauen im Sport, sieht in Benzina ein Vorbild für junge Fußballerinnen und hofft, dass Entscheidungsträger zukünftig mehr tun, um jungen Mädchen den Zugang zu Fußballvereinen und Sportförderung zu ermöglichen.

Gleicher Sport, gleiche Bezahlung, gleiche Förderung? Fehlanzeige - Frauenfußball holt in vielen Bereichen auf, aber das Preisgeld ist noch immer deutlich geringer. Neuseeland und Australien investieren in die Sportförderung für Mädchen. Ein Glück! Die 48-jährige ehemalige neuseeländische Nationalspielerin Maia Jackman erzählt, sie habe in den ersten 10 Jahren "nur in Jungs-Teams gespielt".