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Fraport geht in Portugal leer aus

27. Dezember 2012

Die Betreibergesellschaft des Frankfurter Flughafens hat beim Bieten um die Privatisierung der Flughäfen in Portugal den Kürzeren gezogen. Die französische Vinci-Gruppe machte das Rennen.

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Eine Anzeigetafel gibt am Frankfurter Flughafen Auskunft über annulierte Flüge (Foto: dapd)
Flughafen Frankfurt / AnzeigetafelBild: dapd

Dem Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport ist ein lukratives Geschäft durch die Lappen gegangen: Die portugiesische Regierung wird die staatliche Flughafenverwaltungsbehörde ANA nicht an die Frankfurter, sondern an die französische Vinci-Gruppe verkaufen. Wie Staatssekretärin Maria Luís Albuquerque am Donnerstag in Lissabon mitteilte, zahlen die Franzosen für 95 Prozent des ANA-Kapitals 3,08 Milliarden Euro. Neben Fraport schauten auch die Betreiber des Flughafens Zürich und der argentinische Infrastruktur-Konzern Corporacion America in die Röhre, sie hatten ebenfalls mitgeboten.

Der Verkauf der staatlichen Flughafenbehörde gehört zum Privatisierungsprogramm der portugiesischen Regierung, die auf diese Weise versucht, sich Kapital zu verschaffen. Der ANA-Deal erhöht die Einnahmen aus dem Verkauf von Staatsbesitz auf inzwischen 6,4 Milliarden Euro, anvisiert waren Privatisierungserlöse von 5,5 Milliarden Euro. Portugal ist eines der am tiefsten verschuldeten Länder der Euro-Zone.

Ein Drehkreuz von großer Bedeutung

ANA betreibt sieben Flughäfen in Portugal, darunter auch die beiden Airports in Porto und Lissabon. 2800 Mitarbeiter erwirtschafteten 2011 einen Umsatz von 432 Millionen Euro und machten dabei einen Gewinn von 76,5 Millionen Euro. Die Flughäfen sind deshalb besonders interessant, weil sie ein Drehkreuz für Urlauber sind, die die Algarve zum Ziel haben oder auf die Azoren, eine Inselgruppe im Atlantik, oder nach Südamerika weiterfliegen wollen.

Die Entscheidung zugunsten der Franzosen, die Infrastrukturprojekte in mehr als 100 Ländern betreiben, soll auf einer Sitzung des Ministerrats getroffen worden sein. Der Verkauf der ANA solle zeitnah vollzogen werden, teilte die Regierung mit.

dk/kle (dpa/rtr)