Papst spricht Óscar Romero und Paul VI. heilig
7. März 2018Mit der Anerkennung der Wunder wurde die Voraussetzung für die Heiligsprechung geschaffen. Das Kirchenoberhaupt werde die Doppelheiligsprechung vermutlich zum Abschluss der für Oktober im Vatikan geplanten Bischofssynode zum Thema Kirche und Jugend vornehmen, meldeten italienische Medien.
Óscar Romero, eine Ikone der Befreiungstheologie und als "Bischof der Armen" von El Salvador bekannt, wurde 1980 von einem Mitglied einer rechtsgerichteten Todesschwadron erschossen, als er gerade eine Messe las. Er setzte sich für die Belange der Armen ein und brachte damit die reichen Eliten und das Militär in El Salvador gegen sich auf. Das Attentat auf ihn gilt als Auslöser des salvadorianischen Bürgerkriegs, in dem bis 1992 rund 75.000 Menschen starben. Weil Romero sich für soziale Gerechtigkeit und politische Reformen während der Militärdiktatur in dem zentralamerikanischen Land einsetzte, genießt er sowohl in der salvadorianischen Bevölkerung als auch in der katholischen Kirche bereits seit Langem hohes Ansehen. 2015 wurde Romero seliggesprochen.
Paul VI. war von 1963 bis zu seinem Tod 1978 Papst und führte die Kirche in den 1960er und 1970er Jahren durch turbulente Zeiten. Er beendete das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965), das weitreichende Reformen wie die Abschaffung der lateinischen Messe einleitete. Auf der anderen Seite bestätigte der Italiener während seines Pontifikats ein seit langem bestehendes Verbot der Abtreibung und der Verwendung künstlicher Verhütungsmittel wie der Antibabypille. Paul VI. wurde 2014 von Papst Franziskus selig gesprochen. Dies ist eine Voraussetzung, um heiliggesprochen werden zu können.
ie/ww (kna, epd, dpa)