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Frankreichs Gewerkschaften geben nicht auf

2. Januar 2020

Streik-Rekord in Frankreich +++ Hoffnung für deutsche VW-Kunden +++ Hollywoodreife Flucht eines Automanagers

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Als vor mehr als drei Jahren bekannt wurde, dass Volkswagen bei den Abgaswerten seiner Dieselfahrzeuge betrogen hatte, waren nicht nur Umweltschützer empört, sondern auch Millionen VW-Kunden. Schließlich hatten ihre Autos dadurch deutlich an Wert verloren. In den USA wurde die Einigung mit den Kunden für den Konzern teuer - rund zehn Milliarden Dollar kosteten Entschädigungen und Rückkäufe. Deutsche VW-Kunden gingen dagegen leer aus. Doch sie haben Grund zur Hoffnung, dass sich das bald ändern könnte. Denn Volkswagen und Verbraucherschützer verhandeln jetzt erstmals über einen Vergleich.

Bange Blicke nach China

Für die deutsche Autoindustrie ist mit dem Jahr 2019 auch ein Jahr voller Schwierigkeiten zu Ende gegangen. Bei der Elektromobilität sind andere weiter, außerdem belastet der Handelstreit das Geschäft. Sorgen macht auch der wichtige chinesische Markt, von dem viele deutsche Hersteller abhängig sind. Denn in China sind die Absatzzahlen im vergangenen Jahr deutlich gefallen, bei Elektroautos gab es drastische Einbrüche. Die Deutschen wollen hier trotzdem weiter zulegen.

Streik-Rekord in Frankreich

In Frankreich können die Gewerkschafter der französischen Staatsbahn SNCF heute einen Rekord feiern. Denn noch nie haben sie so lange gestreikt. Der heutige Donnerstag ist der 29. Streiktag, der bisherige Rekord lag bei 28 Tagen in den Jahren 1986-87. Damals wurde über neue Tarifgruppen gestritten, heute geht es um die Rentenreform des französischen Präsidenten Emmanuel Macron. Eine Einigung ist dabei noch nicht in Sicht, ganz im Gegenteil. Nach Macrons Neujahrsansprache hat die größte Eisenbahnergewerkschaft ihren Streikwillen noch einmal bekräftigt.

Automanager flieht aus Japan

Die folgende Geschichte hat alle Elemente eines Krimis: In einer spektakulären Nacht- und Nebelaktion ist der Automanager Carlos Ghosn kurz vor Neujahr aus Japan geflohen. Dort ist der frühere Chef der Hersteller-Allianz Renault-Nissan-Mitsubishi wegen Betrugs angeklagt. Lange saß er in Tokio in Untersuchungshaft, dann folgten Hausarrest und ständige Überwachung. Trotzdem gelang Ghosn, der die französische, libanesische und brasilianische Staatsbürgerschaft hat, am Montag die Flucht mit einem Privatjet und unter noch ungeklärten Umständen. Am Dienstag meldete sich Ghosn aus dem Libanon - und erhob schwere Vorwürfe gegen Japan.

Frankreich will Ghosn nicht ausliefern

In Japan war Ghosn früher ein Star unter den Managern. Nachdem er Nissan vor der Pleite gerettet hatte, gab es sogar einen Comic mit ihm. Auch in Frankreich war Ghosn ein bekanntes Gesicht: als Chef des Autobauers Renault verfügte er über gute Verbindungen zur Politik. Trotzdem will die französische Regierung von Ghosns Flucht aus Japan nichts gewusst haben - und ist auch nicht an einer Auslieferung der Managers interessiert.

 

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Redakteur am Mikrofon: Andreas Becker
Technik: Michael Springer

Andreas Becker
Andreas Becker Wirtschaftsredakteur mit Blick auf Welthandel, Geldpolitik, Globalisierung und Verteilungsfragen.