1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Ford macht in Belgien dicht

24. Oktober 2012

Der US-Autobauer Ford will seinen Produktionsstandort in der belgischen Stadt Genk mit 4300 Beschäftigten Ende 2014 schließen. Das Unternehmen bestätigte entsprechende Angaben der Gewerkschaft.

https://p.dw.com/p/16VW9
Arbeiter verlässt die Fordfabrik in Gent (Foto: Reuters)
Ford Fabrik in GenkBild: Reuters

Hiobsbotschaft für Tausende Beschäftigte des Ford-Werks im ostbelgischen Genk: Der US-Automobilhersteller wird seinen dortigen Produktionsstandort Ende 2014 wegen mangelnder Auslastung schließen. Betroffen seien direkt 4.500 Mitarbeiter am Standort sowie weitere 5.000 Stellen bei Zulieferern, sagten Gewerkschaftsvertreter. Genk gehört zu den drei größten Fabriken des Konzerns in Westeuropa.

Ford schließt Werk in Belgien

In der Stadt nahe der deutschen Grenze lässt Ford den Mittelklassewagen Mondeo, den Van Galaxy und den Sportvan S-Max vom Band laufen. Laut einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" stand die Schließung der Fabrik auch deshalb auf der Agenda, weil die in Genk produzierten Modelle bald durch neue ersetzt werden sollen und bei der Gelegenheit auch einfacher an andere Standorte verlegt werden können.

Einbrüche im Europa-Geschäft

Ford leidet seit geraumer Zeit unter Absatzeinbrüchen und rechnet aus dem europäischen Markt für das laufende Jahr mit einem Verlust von mehr als einer Milliarde Dollar. Analysten hatten zuvor bereits erwartet, dass das Unternehmen wegen überschüssiger Produktionskapazitäten letztlich Beschäftigte entlassen oder einzelne Fabriken ganz schließen würde.

Verkaufte Ford 2007 noch 18 Millionen Fahrzeuge in Westeuropa, waren es im letzten Jahr lediglich 15,3 Millionen. In diesem Jahr werden nach Konzernangaben 14 Millionen Fahrzeuge erwartet. Dem US-Hersteller machen unter anderem die Markterfolge aufstrebender Hersteller wie Dacia und Hyundai zu schaffen. Schwere Verluste machen deswegen auch andere vom europäischen Markt abhängige Hersteller wie Opel, Fiat oder Peugeot.

Vorteil für Ford-Saarlouis?

Experten schließen nicht aus, dass das Ende in Genk und die allgemeine Umstrukturierung bei Ford zu einer Stärkung des deutschen Standorts in Saarlouis führen könnte. Eine neue Produktionslinie für das saarländische Werk sei möglich, heißt es in einer Mitteilung von Ford in Köln. Demnach würde die Fertigung bestimmter Modelle aus dem spanischen Valencia nach Saarlouis verlegt.

ul/sc (dpa, dapd, afpe, rtr)