Flüchtlingslager in Nordfrankreich abgebrannt
11. April 2017Das Feuer entwickelte sich zu einem Großbrand, das Camp mit seinen 300 Holzhütten brannte vollständig nieder, wie Präfekt Michel Lalande mitteilte. Zehn Bewohner des Lagers unweit von Dünkirchen in Nordfrankreich wurden durch die Flammen verletzt. Die insgesamt 1500 Flüchtlinge, darunter viele Kurden aus dem Irak, wurden in Sicherheit gebracht. Sie sollen nun in anderen Notunterkünften unterkommen.
Vorausgegangen waren nach Angaben der Behörden schwerste Kämpfe zwischen afghanischen und kurdischen Flüchtlingen, bei denen sechs Menschen durch Messerstiche verletzt worden seien. Polizisten der Spezialeinheit CRS griffen ein. Daraufhin lieferten sich bis zu 150 Migranten Auseinandersetzungen mit den Sicherheitskräften und bewarfen diese mit Steinen.
Grande-Synthe erst 2016 eingerichtet
Das Flüchtlingscamp war erst im vergangenen Jahr errichtet worden. Viele der Menschen dort kamen aus den wilden Lagern in Calais, wo sie auf Möglichkeiten zur Weiterreise nach Großbritannien ausgeharrt hatten.
Innenminister Bruno Le Roux hatte Mitte März angekündigt, er wolle die Unterkunft in Grande-Synthe am Ärmelkanal so schnell wie möglich auflösen. Die Zustände dort bezeichnete er als unhaltbar und verwies auf ständige Prügeleien unter den Flüchtlingen.
se/stu (afp, rtr, dpa)