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Flugbegleiter machen ernst

31. August 2012

Die Reisenden am Flughafen in Frankfurt am Main hat es als erste getroffen. Seit dem frühen Morgen streikt dort das Kabinenpersonal der Lufthansa. Ein Viertel der Lufthansa-Flüge wurde gestrichen.

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Streikende Bedienstete des Lufthansa-Begleitpersonals vor dem Logo der Airline (Foto:dapd)
Bild: dapd

Mit langen Schlangen vor den Umbuchungsschaltern hat der erste Streiktag der Lufthansa-Flugbegleiter begonnen. Ausgefallen waren Lufthansa-Flüge mit Zielen in Deutschland und Europa, darunter Verbindungen nach Hamburg, Berlin, Zürich, London und Rom.

Streik in Frankfurt trifft Lufthansa hart

Die Stewards und Stewardessen wollen bis zum Mittag ihre Arbeit niederlegen. Deshalb hat die Airline rund ein Viertel der Flüge, die für diesen Zeitraum geplant waren, abgesagt.

Trotz des Streiks herrschte in den Terminals am größten Flughafen Deutschlands kein Chaos. Denn für die meisten Reisenden war der Streik keine große Überraschung. Die Kabinengewerkschaft Ufo hatte den Ausstand am Abend zuvor angekündigt. Deren Sprecher Alexander Behrens stellte klar: Gestreikt würde am Freitag ausschließlich auf dem Airport in Frankfurt, andere Flughäfen seien nicht betroffen.

Interkontinentalverbindungen haben Priorität

Die Lufthansa hat ihre Gäste gebeten, sich über die Website www.lufthansa.com über den Status der eigenen Verbindung zu informieren. Die Fluggesellschaft will einen möglichst großen Teil ihres Flugplans fliegen, Vorrang haben dabei die Interkontinentalverbindungen.

Insgesamt seien für Freitag ab Frankfurt 840 Starts und Landungen geplant, so Lufthansa-Sprecher Jan Bärwalde. Darunter seien aber 140 von Regionalpartnern, die nicht betroffen seien. Vor allem für Langstreckenflüge bemüht sich die Lufthansa, Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten. So sollen einige Langstreckenflüge bewusst verspätet werden, damit sie nicht mehr in die Streik-Zeit fallen.

Streik nach zähen Verhandlungen

Die Gewerkschaft Ufo organisiert nach eigenen Angaben die Mehrheit der rund 19.000 Flugbegleiter bei der Lufthansa. Die Gewerkschaft hatte am Dienstag nach dem Scheitern langwieriger Verhandlungen den Streik ausgerufen, dem die Mitglieder schon vorab zugestimmt hatten.

Die Verhandlungen zwischen der Lufthansa und der Gewerkschaft Ufo hatten sich 13 Monate hingezogen. Ufo fordert zum einen fünf Prozent mehr Lohn. Daneben verlangt die Gewerkschaft ein Ende der Leiharbeit bei Europas größter Fluggesellschaft sowie einen Schutz gegen die Auslagerung von Jobs.

haz/uh (dpa, dapd, afp)