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Floridas Kampf gegen eine Umweltkatastrophe

4. April 2021

Es geht um ein Leck in einem riesigen Abwasserbecken. Dieses liegt nahe einer stillgelegten Phosphatmine und einer Düngemittelfabrik. Gouverneur Ron DeSantis hat den Notstand ausgerufen.

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Fabrikgebäude am Wasser gelegen
Direkt am Wasser - die stillgelegte PhosphatmineBild: Tiffany Tompkins/The Bradenton Herald/AP

Wegen des undichten Abwasserbeckens haben im US-Bundesstaat Florida die Nationalgarde und andere Einsatzkräfte daran gearbeitet, eine Umweltkatastrophe abzuwenden. Die Evakuierung von mehr als 300 Häusern in der Nähe des Abwasserbeckens einer stillgelegten Phosphatmine und Düngemittelfabrik wurde angeordnet. Die Einsatzkräfte im Bezirk Manatee versuchten, "eine echte katastrophale Hochwasserlage abzuwenden und wenn nötig darauf zu reagieren", sagte Floridas Gouverneur Ron DeSantis.

Rettungskräfte und Nationalgarde pumpten in Piney Point täglich 125 Millionen Liter Abwasser aus dem Becken ab, erläuterte DeSantis bei einer Pressekonferenz. Das Becken ist acht Meter tief und enthält mehrere Millionen Liter belastetes Wasser. In der Plastikverkleidung des Abwasserbeckens ist ein Leck, das sich weiter vergrößert. Versuche, das Leck zu verschließen, sind bislang gescheitert. Vor seiner Pressekonferenz hatte DeSantis sich auf einem Hubschrauberflug ein Bild von der Lage gemacht. Am Vortag hatte er bereits den Notstand für das Gebiet verhängt, um Krisenmittel freizugeben.

Luftbild der Absperrungen an einer Straße
Hier beginnt die EvakuierungszoneBild: Tiffany Tompkins/The Bradenton Herald via AP

Sorge um Umwelt und Tourismus

Das Abwasser ist vor allem mit Phosphor und Stickstoff belastet. Umweltschützer warnen, das Eindringen des nährstoffreichen Wassers ins Meer könnte eine gefährliche Algenblütte zur Folge haben, die Meereslebewesen ersticken lasse. Auch Auswirkungen für den Tourismus werden befürchtet.

Bei einer Überschwemmung könnte Abwasser auch in Speicher laufen, in denen Phosphorgips, ein Abfallprodukt der Düngemittelproduktion, gelagert wird. Phosphorgips gilt wegen seines Gehalts an Radon-Isotopen als radioaktiv. Außerdem enthält es giftige Metalle wie Arsen, Blei und Quecksilber.

DeSantis erklärte, HRK Holdings, die Betreibergesellschaft der stillgelegten Anlage, müsse zur Verantwortung gezogen werden. "Das ist nicht hinnehmbar und es ist nichts, dessen Fortdauer wir zulassen", versicherte der Gouverneur. HRK äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht zu der Angelegenheit.

fab/fw (afp, ape)