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Fitch senkt Brasilien-Rating

15. Oktober 2015

Rezession, Inflation, mangelnde Reformfähigkeit: Nach Standard & Poor's hat auch die Ratingagentur Fitch die Bonität brasilianischer Anleihen herabgestuft mit der Folge: Brasilien muss Investoren noch mehr Zinsen zahlen.

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Dilma Rousseff kündigt Maßnahmen gegen Korruption an (Foto: Picture alliance)
Bild: picture-alliance/dpa/Bizerra Jr

Die US-Ratingagentur Fitch hat Brasiliens Kreditwürdigkeit gesenkt und dem Schwellenland mit einer Herabstufung auf Ramschniveau gedroht. Die Bewertung der langfristigen Verbindlichkeiten sei von "BBB" auf "BBB minus" zurückgenommen worden, teilten die Bonitätswächter mit.

Der Ausblick sei negativ. Damit ist eine weitere Herabstufung in Kürze möglich. Grund für den Schritt sei die Rezession und die politische Unsicherheit, nachdem Präsidentin Dilma Rousseff (Artikelbild) im Streit über das wachsende Haushaltsdefizit unter Druck kam.

Mit der "Ramsch"-Einstufung wird vor spekulativen Investments gewarnt. Je schlechter die konkrete Note in diesem Bereich ist, desto wahrscheinlicher sind Ausfälle. Viele Investoren meiden "Ramsch"-Anlagen, weil die Risiken zu groß sind.

Kredite verteuern sich

Wegen der Wirtschaftskrise hatte Standard & Poor's (S&P) vor rund einem Monat als erste Rating-Agentur die Kreditwürdigkeit des Schwellenlandes wieder in den sogenannten "Ramsch"-Bereich herabgestuft. An den Finanzmärkten wurde daraufhin befürchtet, dass die anderen Agenturen Moody's und Fitch nachziehen könnten.

S&P senkte die Bonitätsnote um eine Stufe auf "BB+" von "BBB-". Damit wird dem Land nicht mehr eine durchschnittliche Kreditwürdigkeit attestiert, das Gütesiegel "Investment-Grade" ist zumindest bei S&P weg. Für Regierung und Unternehmen in Brasilien verteuern sich dann neue Kredite, da Geldgeber oft für ein schlechteres Rating einen höheren Risikoaufschlag verlangen.

Brasilien leidet unter einer Inflation von fast zehn Prozent und einem wegbrechenden Konsum. Hinzu kommen die niedrigen Rohstoffpreise, die sich negativ auf die wichtigen Ölgeschäfte niederschlagen. Damit Anleger weiter in brasilianische Staatsanleihen investieren, hat die Zentralbank den Leitzins bereits auf 14,25 Prozent angehoben.

wen/uh (rtrd, dpa)