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Film-Fieber in Venedig

29. August 2012

Mit dem Film "The Reluctant Fundamentalist" sind die Filmfestspiele am Lido feierlich eröffnet worden. Neben neuen Filmen präsentiert das Festival dieses Jahr vor allem ein neues Motto. Denn "weniger" ist jetzt "mehr".

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Das Jury-Mitglied Laetitia Casta bei der Eröffnung der Filmfestspiele in Venedig (Foto: Getty Images)
Venedig Filmfestspiele 2012Bild: Getty Images

Weniger Filme, aber dafür mehr Glanz und neue Talente sollen bei dem 69. Internationalen Filmfestival in Venedig zu sehen sein, dass am Mittwochabend offiziell eröffnet wurde. Der neue Leiter des Fests Alberto Barbera hat für Publikum und Filmbranche ein schlankeres Programm zusammengestellt und dafür einige Träume und Traditionen über Bord geworfen. Vor allem neuen Talenten soll "Venezia 2012" zu Entdeckung und Anerkennung verhelfen.

Von der Suche nach neuen Talenten

Das außer Konkurrenz teilnehmende Drama "The Reluctant Fundamentalist" der indischen Regisseurin Mira Nair brachte schon am Eröffnungsabend bekannte Gesichter wie Kate Hudson und Kiefer Sutherland auf den roten Teppich. In dem Film geht es um einen jungen Pakistani der von einer großen Karriere in den USA träumt, bis ihm nach dem 11. September 2001 vorgeworfen wird ein Terrorist zu sein.

Auch wenn in diesem Jahr aus über 1600 Filmen nur noch 18 für den Wettbewerb ausgewählt wurden, so machte Veranstalter Barbera Platz für neue unbekannte Filmemacher und emporstrebende Länder. "Ein großes Festival wie Cannes oder Venedig sollte versuchen, zurückzukommen zu dem einstigen Ziel, nämlich neue Talente, neue Länder zu entdecken", begründete der italienische Filmkritiker seine Entscheidung.

Die Schauspielerin Kate Hudson bei der Premiere von "The Reluctant Fundamentalist" in Venedig (Foto: Getty Images)
Die Schauspielerin Kate Hudson bei der Premiere von "The Reluctant Fundamentalist" in VenedigBild: Getty Images

Ohne Glamour geht es nicht

Mit großen Namen soll es trotz reduziertem Wettbewerbsprogramm weitergehen. Renommierte Regisseure wie Brian de Palma, Terrence Mallick und Paul Thomas Anderson sollen mit ihren Filmpremieren in den nächsten Tagen die Augen auf Venedig ziehen. Für den nötigen Glamour auf dem Roten Teppich sollen Stars wie Ben Affleck, Robert Redford und Winona Ryder sorgen.

Deutschland ist in diesem Jahr nur als Ko-Produzent vertreten. Beteiligt war die deutsche Filmindustrie unter anderen an dem neuen Film "Passion" des US-Amerikaners Brian de Palma, einem Thriller über zwei Frauen, die ein düster-erotisches Geheimnis verbindet.

Brian De Palmas "Passion" musste in Italien auf Jugendeignung überprüft werden (Foto: Filmfestspiele Venedig)
Brian De Palmas "Passion" musste in Italien auf Jugendeignung überprüft werdenBild: Filmfestpiele Venedig

Verzichten müssen wird man in diesem Jahr auf Schwergewichte wie Quentin Tarantinos neues Werk "Django Unchained". Erstmals aufgegeben hat man auch die Idee der Exklusivität. So werden begleitend Filme aus der Nebensektion "Orrizonti" per Streaming zur weltweiten Sichtung angeboten.

Brisanter Auftakt in Venedig

Die Rückkehr zum alten Glanz

Auch wenn trotz mangelnden Geldern an vielen Ecken gekürzt und der Traum von einem neuen Festivalpalast aufgegeben werden musste, so will man in Venedig wieder zurück zu alter Größe. Das älteste Film-Festival soll mit seinem reformierten Programm Akzente setzen, wünscht sich Barbera. So sind im Vergleich zu dem Männer-dominierten Cannes in Venedig auch vier weibliche Regisseurinnen vertreten. Vorsitzender der Jury , die am 8. September den Hauptpreis, den "Goldenen Löwen" verleiht, ist US-Regisseur Michael Mann ("Aviator").

lg/kle (dpa, epd, afp)