Fidel Castro in Santiago beigesetzt
4. Dezember 2016Den Plan, Castros Beerdigung live im Fernsehen auszustrahlen, verwarfen die kubanischen Behörden in letzter Minute: Weder internationale Medien noch die trauernden Kubaner in der 800 Kilometer von Havanna entfernten Stadt Santiago de Cuba waren zur Beisetzungszeremonie eingeladen.
Rund zweitausend Menschen säumten schon am frühen Morgen die Straße, auf der die Urne Castros von Soldaten zum Friedhof Santa Ifigenia transportiert wurde. Während die Urne außer Sichtweite der Öffentlichkeit gebracht wurde, stimmte die Menge die Nationalhymne an und skandierte "Fidel - Freund - das Volk ist bei dir". Das Militär feuerte zu Ehren des "Comandante" 21 Gewehrsalven ab. Castros letzte Ruhestätte befindet sich in der Nähe des Mausoleums für den kubanischen Dichter und Freiheitskämpfer José Martí.
Santiago de Cuba gilt als Wiege der kubanischen Revolution. Hier führte Castro am 26. Juli 1953 einen Angriff gegen den Militärstützpunkt Moncada an, um das Regime des Diktators Fulgencio Batista zu stürzen.
Nein zum Personenkult
Gemäß dem letzten Wunsch des umstrittenen Sozialisten sollen keine Straßen oder öffentlichen Plätze nach ihm benannt, keine Statuen zu seinen Ehren errichtet werden. Castro habe „jede Festigung eines Personenkultes auch in seinen letzten Stunden konsequent abgelehnt", sagte sein Bruder Rául in Santiago.
Mit der Beerdigung geht eine neuntägige Staatstrauer zu Ende. An den Beisetzungsfeierlichkeiten hatten unter anderen der venezolanische Präsident Nicolás Maduro, der bolivianische Staatschef Evo Morales und die brasilianischen Ex-Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva und Dilma Rousseff sowie die Fußballlegende Diego Maradona teilgenommen. Castro war am 25. November im Alter von 90 Jahren gestorben.
hk/hf (afp, epd, ape)