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FBI installiert Überwachungssoftware

17. September 2001

"Carnivore" soll helfen, Terroristen zu finden. Kritiker sehen darin jedoch einen Angriff auf die Freiheit im Netz

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Bereits drei Stunden nach dem tödlichen Angriff auf das World Trade Center sind FBI-Beamte nach einem Bericht des US-Magazin Wired.com bei Internetfirmen aufgetaucht, um ein spezielles Überwachungsprogramm mit dem Namen "Carnivore" zu installieren.

Die Onlinedienste AOL und Earthlink räumten in öffentlichen Stellungnahmen ein, dass sie mit dem FBI zusammenarbeiten. Gleichzeitig dementierte AOL, dass man die Installation der Software erlaubt habe.

Das umstrittene "Carnivore"-System kann aus einem riesigen Datenstrom bestimmte E-Mails von und an einen Verdächtigen herausfiltern. Dabei wird ein Computer mit der FBI-Software, der in einem Käfig gegen Manipulationen von außen geschützt ist, beim Provider installiert und mit dessen Servern verbunden.

"Carnivore" ist in der Lage, Millionen von E-Mails in einer Sekunde zu überprüfen. Kritiker behaupten allerdings, dass das FBI die Gunst der Stunde nutzt, um die umstrittene Software bei möglichst vielen Providern zu installieren, da sie nach Aufklärung des Attentates auf das World Trade Center wohl kaum wieder entfernt würden.

In der Vergangenheit hatten sich viele Internetfirmen mit Hinweis auf den Datenschutz gegen eine flächendeckende staatliche Überwachung des E-Mail-Verkehrs gewehrt.

Ob die Terroristen überhaupt über das Internet kommuniziert haben, um den verheerenden Anschlag vorzubereiten, steht noch nicht fest.