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Fan stirbt nach Krawallen bei Inter - Neapel

Calle Kops sid
27. Dezember 2018

Gewalt und Rassismus erschüttern erneut den italienischen Fußball. Ein Fan stirbt nach Ausschreitungen in einem Mailänder Krankenhaus, ein Profi des SSC Neapel wird wegen seiner Hautfarbe rassistisch beleidigt.

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Italien Fußball FC Internazionale Milano vs. SSC Napoli
Bild: picture-alliance/ NurPhoto/G. Cottini

Der italienische Fußball ist am zweiten Weihnachtsfeiertag von einem Todesfall überschattet worden. Im Rahmen des Spitzenspiels der Serie A zwischen Inter Mailand und dem SSC Neapel (1:0) kam ein Mann ums Leben. Darüber hinaus wurden mehrere Fans von Napoli verletzt, die Gemüter erhitzte außerdem ein Rassismus-Skandal.

Nach dem Spiel wurde ein 35-Jähriger, der laut italienischen Medienberichten zur rechtsgerichteten Gruppierung "Blood & Honor" des Klubs Varese Calcio gehört haben soll, in der Nähe des Giuseppe-Meazza-Stadions von einem Van überfahren. Er erlag später im Krankenhaus seinen Verletzungen. Am Steuer des Unfallwagens habe ein Anhänger von Napoli gesessen, teilten die Behörden mit. Nach dem Fahrer werde noch gesucht. Italiens Innenminister Matteo Salvini bezeichnete den Todesfall als "nicht hinnehmbar". Er kündigte ein Treffen mit dem Management beider Klubs und den Chefs der Fangemeinschaften an. Der Mailänder Polizeichef Marcello Cardona forderte, dass Inter-Fans in dieser Saison keine Karten mehr für Auswärtsspiele bekommen und zudem die berüchtigte Inter-Fankurve fünf Spieltage geschlossen wird.

Affenlaute von Seiten der Inter-Fans

Italien Fußball & Rassismus | Kalidou Koulibaly, SC Neapel
Koulibaly (r.) verlässt nach der Gelb-Roten Karte den PlatzBild: picture-alliance/AP Photo/L. Bruno

Bei Zusammenstößen rivalisierender Fans im Anschluss an die Partie wurden zudem vier Neapel-Anhänger durch Messerstiche verletzt. In die Krawalle, die rund um das Stadion in San Siro ausbrachen, waren nach Medienberichten etwa 50 Personen verwickelt. Die Sicherheitskräfte verhinderten Schlimmeres. Cardona sprach von organisierten Krawallen. "Wir werden sehr hart mit den Tätern umgehen", kündigte er an. Am Donnerstag nahm die Polizei drei Männer fest, die offenbar an den Ausschreitungen beteiligt waren.

Das Duell zwischen Inter und Napoli offenbarte zudem das zweite große Problem im italienischen Fußball: SSC-Profi Kalidou Koulibaly beschwerte sich nach seinem Platzverweis über wiederholte rassistische Beleidigungen. Neapels Trainer Carlo Ancelotti zeigte sich empört. Die Beschimpfungen aus den Reihen der Inter-Fans seien der Grund, weshalb Koulibaly in der 81. Minute vom Platz gestellt worden sei. Der Abwehrspieler hatte nach einer Gelben Karte dem Schiedsrichter applaudiert.

ck/dvo (dpa)