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Fall Epstein: US-Justiz sieht schwere Fehler

12. August 2019

Nach dem Tod des Unternehmers Jeffrey Epstein hat US-Justizminister William Barr "schwere Unregelmäßigkeiten" in der Haftanstalt beklagt. Man werde alles aber aufklären, versprach der Minister.

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USA | William Barr
Bild: picture-alliance/dpa/AP Photo/R. Drew

"Wir werden rausfinden, was passiert ist", betonte Barr (Artikelbild). Die Bundespolizei FBI und die interne Kontrollbehörde des Justizministeriums würden den Vorgang aufklären. Außerdem werde der Fall trotz Epsteins Tod wegen möglicher Komplizen weiter verfolgt.

Gerechtigkeit für die Opfer

"Die Opfer verdienen Gerechtigkeit, und sie werden sie bekommen", versprach Barr. Er sei "entsetzt und verärgert" gewesen, als er erfahren habe, dass die Haftanstalt es versäumt habe, Epstein ordnungsgemäß zu sichern, so Barr.

Der wegen sexuellen Missbrauchs minderjähriger Mädchen angeklagte Epstein hatte am Wochenende in seiner Zelle offenbar Suizid begangen. Allem Anschein nach hatte der 66-Jährige wenige Wochen zuvor schon einmal versucht, sich das Leben zu nehmen. Damals war er bewusstlos in seiner Zelle aufgefunden worden.

Vorschriften wurden gebrochen

Wie die "New York Times" berichtet, soll das Gefängnis in Manhattan in der Nacht vor Epsteins Tod die vorgeschriebenen Überwachungsmaßnahmen nicht eingehalten haben. Die beiden Wachen hätten in der Nacht zum Samstag stundenlang nicht nach Epstein geschaut, obwohl eine Prüfung alle 30
Minuten vorgesehen gewesen wäre. Auch habe nur einer von ihnen die notwendige Ausbildung als "vollwertiger Justizvollzugsbeamter" gehabt. 

Epstein war am 6. Juli bei der Rückkehr von einer Frankreichreise in die USA festgenommen worden. Der Multimillionär, der mit zahlreichen Politikern und Prominenten befreundet war, soll zwischen 2002 und 2005 zahlreiche teils minderjährige Mädchen in seinen Häusern in New York und Florida sexuell missbraucht und zur Prostitution angestiftet haben.

Im Falle einer Verurteilung hätten ihm bis zu 45 Jahre Haft gedroht. Bereits 2008 war Epstein wegen der Prostitution junger Frauen zu 13 Monaten Gefängnis verurteilt worden.

haz/nob (dpa, afp, rtr, ap)