Fahndung nach den Tätern
29. November 2002Im Polizeihauptquartier in Nairobi hieß es, die beiden Männer seien in der Hafenstadt Mombasa festgenommen worden. Was ihnen vorgeworfen wird, war nicht klar. Der Bombenanschlag auf das israelische Hotel, bei dem 15 Menschen getötet wurden, ereignete sich 20 Kilometer nördlich von Mombasa in Kikambala. Zugleich war auch ein israelisches Charterflugzeug nach dem Start in Mombasa mit Raketen beschossen worden, die ihr Ziel jedoch verfehlten.
Hinter den Anschlägen vermuten die Ermittler das Terrornetzwerk El Kaida, obwohl sich eine bislang unbekannte Gruppe namens "Exilregierung für ganz Palästina, Streitmacht Palästinas" zu den Anschlägen bekannte. Sie seien verübt worden, um an den 55. Jahrestag der Entscheidung zur Teilung Palästinas und Errichtung des Staates Israel zu erinnern, hieß es in einem Telefax an internationale Nachrichtenagenturen in Beirut.
Reaktionen
Der israelische Ministerpräsident Ariel Scharon beauftragte den Auslandsgeheimdienst Mossad mit den Ermittlungen. Er kündigte an, es werde alles getan, um die Attentäter von Kenia zur Strecke zu bringen. "Der weltweite Kampf gegen den Terror muss wahrhaftig, handfest und kompromisslos werden und er muss sich gegen jede Terrororganisation und alle richten, die ihnen Unterschlupf gewähren, überall und jederzeit", erklärte Scharon. "Niemandem wird vergeben."
Am Donnerstagabend trafen 150 israelische Soldaten und Sanitäter in Mombasa ein, um die Verwundeten zu behandeln und rund 140 Urlauber auszufliegen. 80 von ihnen verließen Kenia mit der ersten Maschine, die wieder nach Israel zurückflog. Die Sicherheitsexperten helfen Kenias Behörden auch bei der Fahndung nach den Männern, die ein israelisches Flugzeug fast zeitgleich mit dem Anschlag auf das Hotel mit Raketen beschossen, aber verfehlt hatten.
US-Präsident George W. Bush bekräftigte seine Entschlossenheit, gegen den internationalen Terrorismus vorzugehen. Den Angehörigen der Opfer in Israel und Kenia bekundete er sein Beileid. Das US-Außenministerium forderte die Amerikaner in Kenia auf, besondere Vorsicht walten zu lassen.
Sicherheitsmaßnahmen an Flughäfen
Bundesaußenminister Joschka Fischer sagte offenbar mit Blick auf den Nahost-Konflikt, mit dem Terroranschlag solle eine Eskalation der Situation erreicht werden. "Diese Rechnung der Terroristen darf nicht aufgehen." Als Reaktion auf die Anschläge verstärkten mehrere Bundesländer ihre Sicherheitsmaßnahmen an großen Verkehrsflughäfen. Das Auswärtige Amt verschärfte seine Reisehinweise für Kenia und riet von nicht notwendigen Reisen ab. (mas)