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Facebook und Yahoo einigen sich

7. Juli 2012

Nach monatelangen gegenseitigen Klagen beenden Facebook und Yahoo ihren Streit. Zugleich geben die beiden US-Fimen bekannt, künftig enger zusammenzuarbeiten.

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Facebook und Yahoo-Firmenlogo
Bild: AP

Ein möglicherweise langer und teuerer Rechtsstreit ist abgewendet. Facebook und Yahoo einigten sich darauf, ihre gegenseitigen Klagen fallen zu lassen. Sie wollen bestimmte Patente, die den Streit ausgelöst hatten, künftig gemeinsam nutzen und sich diese gegenseitig lizenzieren.

Teil der Übereinkunft ist außerdem, dass sie in den Bereichen Internetwerbung und Verbreitung von Inhalten zusammenarbeiten wollen. Inhalte der Yahoo-Seiten sollen Facebook-Nutzern leichter zugänglich gemacht werden. Social-Media-Elemente sollen auf den Yahoo-Seiten integriert werden.

Gegenseitiger Vorwurf der Missachtung von Patenten

Yahoo hatte im Februar dieses Jahres den Streit mit seinem Konkurrenten Facebook begonnen. Der damalige Vorstandsvorsitzende Scott Thompson hatte das weltweit größte soziale Netzwerk im März verklagt. Er warf Facebook vor, insgesamt zwölf Yahoo-Patente missachtet zu haben und bei seinen Anwendungen von Yahoo abgekupfert zu haben.

Das soziale Netzwerk reagierte prompt: Es kaufte zunächst für insgesamt 550 Millionen Dollar Patente. 750 vom Computerkonzern IBM und weitere 650, die sein Großaktionär Microsoft von AOL übernommen hatte. Dann verklagte es Yahoo und warf dem Unternehmen wiederum vor, bei zahlreichen Diensten von Facebook Ideen geklaut zu haben.

Neue strategischer Kooperation

Nachdem die beiden Internetgrößen ihre Klagen zurückgezogen haben, wollen sie gemeinsam "neue innovative Produkte" für Kunden und die Werbewirtschaft schaffen, sagte Yahoo-Interimschef Ross Levinsoh. "Ich bin zufrieden, dass wir das in einer positiven Art und Weise gelöst haben", erklärte die bei Facebook fürs Tagesgeschäft zuständige Managerin Sheryl Sandberg.

Ein Monitor zeigt den Marktwert von Facebook an der Nasdaq
Nach dem turbulenten Börsengang will Facebook seinen Anlegern Stärke demonstrierenBild: Reuters

Für den Richtungswechsel haben beide Unternehmen ihre Gründe. Der Internetpionier Yahoo schwächelt seit Jahren. Während der Anteil des Konzerns am Umsatz der Online-Werbung in den USA nach Angaben des Marktforschungsunternehmens eMarketer 2009 bei rund 16 Prozent lag, betrug er 2011 nur noch rund 10 Prozent. Yahoo bemüht sich daher, vom Boom der sozialen Internet-Netzwerke zu profitieren.

Facebook hingegen muss nach seinem enttäuschenden Börsenstart im Mai seine Investoren davon überzeugen, dass es über Werbung stabile Einnahmen erwirtschaften kann. Das Netzwerk verspricht sich von einer Zusammenarbeit mit Yahoo, seine Inhalte und Werbung weiter zu streuen. Die beiden Unternehmen sind zusammen eine Macht im Internet: Facebook hat mehr als 900 Millionen Nutzer, Yahoo etwa 700 Millionen.

nem/det (dapd, afp, rtr, dpa)