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Facebook kauft ganz groß ein

23. April 2012

Das Online-Netzwerk Facebook kauft Microsoft Patentrechte für eine halbe Milliarde Dollar ab. Das Unternehmen, das einen Börsengang plant, wappnet sich für den "Rechte-Krieg" im Internet.

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FILE - This Oct. 15, 2011 file photo shows Facebook CEO Mark Zuckerberg during a meeting in San Francisco. Attorneys for Facebook on Monday, March 26, 2012 sought the dismissal of what they called an "opportunistic and fraudulent" lawsuit by a New York man claiming half-ownership of the social networking site. (Foto:Paul Sakuma, File/AP/dapd).
Symbolbild Facebook Börsengang im Mai 2012 Mark ZuckerbergBild: dapd

550 Millionen US-Dollar überweist das Netzwerk Facebook an Microsoft für 650 Patente und Anwendungen. Microsoft hatte erst vor wenigen Wochen fast tausend Rechte vom Internet-Provider AOL erworben und dafür mehr als eine Milliarde Dollar ausgegeben. Zwei Drittel dieser Patente gehen nun an Facebook. Microsoft behält sich das Recht vor, die darauf basierenden Anwendungen weiter nutzen zu dürfen.

In einer Stellungnahme bezeichnete Facebook den Patentkauf als einen "wichtigen Schritt" auf dem Weg, ein "Portfolio an geistigem Eigentum" aufzubauen. Zurzeit klagen die wichtigen Hard- und Softwarehersteller gegeneinander wegen tatsächlicher oder vermeintlicher Patentrechtsverletzungen. Das Kalkül der Branchenriesen ist, mit einer möglichst großen Zahl an geschützten Patenten dem Vorwurf geistigen Diebstahls entgegentreten zu können.

Den Blick auf das Geld der Anleger gerichtet

Im Februar hatten die Betreiber des sozialen Netzwerks angekündigt, die Plattform Facebook an der Börse zu platzieren. Beobachter vermuten, dass es Mitte Mai dazu kommen wird. Mögliche Schadensersatzforderungen wegen Rechteverletzungen würden die Begeisterung anlagewilliger Börsianer jedoch sicher abkühlen lassen. Facebook führt gerade einen Patentrechtstreit mit Yahoo und hofft nun, mit dem Erwerb weiterer Rechte solchen Vorwürfen zukünftig entgehen zu können.

Verkäufer Microsoft hat mit dem Deal, so Chefjustiziar Brad Smith, die Hälfte jener Milliarde eingespielt, die er vor zwei Wochen an AOL überwiesen hatte. Microsoft und Facebook reagieren so auf die Initiative des gemeinsamen Konkurrenten Google. Der hatte seine Position im Rechtestreit dadurch gestärkt, dass er den defizitären Handyhersteller Motorola aufgekaufte. Motorola gilt als einer der Pioniere der Kommunikationsbranche und hat zahlreiche Patente und Rechte gehalten, die nun Google zugefallen sind.

dk/ml (rtr/dpa/afp)