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EZB-Chef Draghi verschiebt Zinssenkung

8. November 2012

Wie erwartet hat die Europäische Zentralbank die Zinsen im Euroraum bei 0,75 Prozent belassen. Allerdings hält sich ihr Chef Mario Draghi die Tür für eine weitere Zinssenkung offen.

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EZB-Chef Mario Draghi(Foto: Getty Images)
Mario DraghiBild: Getty Images

Die Europäische Zentralbank (EZB) schließt offenbar eine weitere Zinssenkung wegen der schwachen Konjunktur in der Euro-Zone nicht aus. "Wenn notwendig sind wir bereit, geldpolitisch zu handeln", sagte EZB-Präsident Mario Draghi am Donnerstag nach einer Sitzung des EZB-Rats in Frankfurt.

Der Rat habe aber noch nicht über seinen Kurs im kommenden Jahr gesprochen, erklärte Draghi auf der Pressekonferenz im Anschluss an den monatlichen Zinsbeschluss. Keine Antwort gab er aber darauf, was bei der letzten Zinssitzung des Rates in diesem Jahr Anfang Dezember passieren könnte.

Derzeit gebe es zwar keinen Grund die Geldpolitik zu ändern. Zuvor hatte der seit einem Jahr amtierende Italiener allerdings betont, dass er mit einer schwachen Wirtschaftsentwicklung in den kommenden Monaten rechnet, die auch die Anfang Dezember anstehenden vierteljährlichen Konjunkturprognosen der EZB belasten werde. "Es besteht das Risiko, dass sich die Konjunktur weiter abkühlt." Bis zum Jahresende sei auf keinen Fall mit einer Besserung der Lage zu rechnen.

Krise erreicht Deutschland

Vor der Pressekonferenz von Draghi hatte der EZB-Rat am Donnerstagmittag den Leitzins für die 17 Euro-Länder wie an den Finanzmärkten erwartet bei 0,75 Prozent belassen. Manche Investoren erwarten, dass Draghi wegen der immer mehr um sich greifenden Rezession in der Euro-Zone entweder im Dezember oder dann in den ersten Monaten des neuen Jahres die Zinsen noch weiter senken könnte, um einen noch stärkeren Stimulus für die darbende Wirtschaft vor allem in den Ländern Südeuropas zu setzen.

Der EZB-Chef hatte zudem zuletzt betont, die Ausläufer der Krise erreichten nun auch Deutschland und damit den wirtschaftlich starken und von der Schuldenkrise bislang verschonten Kern der Euro-Zone.

ul/kle (rtr, dpa, dapd)