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EZB akzeptiert keine griechischen Bonds mehr

28. Februar 2012

Die Europäische Zentralbank (EZB) akzeptiert griechische Staatsanleihen nach deren erneuter Herabstufung durch die Ratingagentur S&P vorerst nicht mehr als Sicherheiten für Kredite an Banken.

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Die Fahnen der EU und Griechenlands (r) flattern vor der Akropolis in Athen im Wind. (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Der EZB-Rat teilte am Dienstag in Frankfurt mit, die Versorgung der Banken mit frischem Geld könne über die nationalen Notenbanken sichergestellt werden. Die Ratingagentur Standard & Poors hatte zuvor wegen dem von der Regierung in Athen eingeleiteten Schuldenschnitt die Kreditwürdigkeit des Landes auf "teilweise zahlungsunfähig" gesenkt. Nach einem erfolgreichen Anleihetausch werde Griechenland aber wahrscheinlich wieder auf "CCC" heraufgestuft.

Die griechische Regierung hat denn auch gelassen auf die neue Bewertung reagiert. Das Finanzministerium in Athen wies darauf hin, dass die Bonität wieder aufgewertet werde, sobald der Schuldenschnitt unter Dach und Fach sei. Zudem seien die Banken des Landes nicht in Gefahr, hieß es.

Ratingurteil kam wie erwartet

Die Abstufung Griechenlands war nach Angaben des Präsidenten der Eurogruppe, Jean-Claude Jucker, eingeplant und kam "wie erwartet". "Diese oder mögliche ähnliche Entscheidungen von Ratingagenturen waren rechtzeitig vorweggenommen und wurden in die Planung zur Privatgläubigerbeteiligung einkalkuliert", sagte Juncker. Er nehme die Entscheidung von Standard & Poor's "zur Kenntnis".

Der Chef der 17 Euro-Finanzminister zeigte sich zuversichtlich, dass viele private Gläubiger wie Banken oder Versicherungen an dem freiwilligen Schuldenschnitt mitmachen und auf ihre Forderungen an Griechenland verzichten werden. "Ich erwarte eine hohe Beteiligung privater Gläubiger", sagte Junker.

Die Regierung hatte den Privatgläubigern am Freitag das Angebot für den Rekord-Schuldenschnitt vorgelegt. Es ist ein zentrales Element des zweiten, 130 Milliarden Euro schweren Rettungspakets, dass Banken, Versicherungen und Hedgefonds auf insgesamt 100 Milliarden Euro ihrer Forderungen verzichten. Die verbliebenen Staatsanleihen sollen freiwillig in neue Papiere eingetauscht werden, für deren Rendite die Eurostaaten mit 30 Milliarden Euro haften. Die Privatgläubiger sollen auf 53,5 Prozent ihrer Forderungen verzichten.

wen/as (rtr, dpa)