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Export legt überraschend zu

9. Juli 2012

Die deutsche Exportwirtschaft trotzt der Schuldenkrise im Euro-Raum. Dank der steigenden Nachfrage aus aller Welt zogen die Ausfuhren im Mai kräftig an.

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Lastkraftwagen werden am Container Terminal Altenwerder im Hamburger Hafen mit beladen. (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die Unternehmen verkauften fast vier Prozent mehr ins Ausland als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Der Umsatz kletterte damit rund zehnmal stärker als von Fachleuten erwartet. Im April waren die Exporte erstmals in diesem Jahr auf Monatssicht gesunken.

Insgesamt setzten die Unternehmen im Ausland mehr als 92 Milliarden Euro um – ein halbes Prozent mehr als vor einem Jahr. Während die Ausfuhren in die gegen eine Rezession kämpfenden Euro-Länder um 2,3 Prozent zurückgingen, legten sie in die Länder außerhalb der Europäischen Union um 3,4 Prozent zu.

Auch Import steigt

Die deutschen Importe stiegen im Mai um mehr als sechs Prozent im Vergleich zum Vormonat. Analysten hatten im Schnitt nur mit einem Anstieg von gut einem Prozent gerechnet. Die Handelsbilanz - die Differenz zwischen Exporten und Importen - wies einen bereinigten Überschuss von 15 Milliarden Euro aus.

Die Wirtschaft muss in den kommenden Monaten Rückschläge fürchten. Denn viele Handelspartner aus der Euro-Zone stehen an der Schwelle zur Rezession oder stecken bereits mitten darin. Zuletzt lief es auch in den boomenden Schwellenländern, wo die deutschen Exporteure noch zulegen, deutlich schlechter: Chinas Wirtschaft dürfte in diesem Jahr so langsam wachsen wie seit 1999 nicht mehr und hat zur Ankurbelung der Konjunktur zweimal binnen weniger Wochen die Leitzinsen gesenkt.

Rösler hält an Konjunkturprognose fest

Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler sieht angesichts der Eurokrise Gefahren für die deutsche Wirtschaft und fordert Entlastungen der Unternehmen: "Viele Firmen werden vorsichtiger und halten Bestellungen zurück", sagte der FDP-Vorsitzende der "Bild"-Zeitung. Die Bundesregierung rechne in diesem Jahr weiter mit einem Wirtschaftswachstum von 0,7 Prozent. Auch für 2013 erwartet Rösler keinen Absturz der Konjunktur.

ul/Lo (rtr, dpa, dapd)