Waffendepot in Flammen - Kiew vermutet Sabotage
23. März 2017Das Depot in der Stadt Balaklija bei Charkiw im Osten des Ukraine steht seit Donnerstagmorgen in Flammen. Die Polizei berichtete von zwei Verletzten. In der näheren Umgebung wurden 20.000 Bewohner vorsichtshalber in Sicherheit gebracht.
Wegen der Gefahr andauernder Explosionen konnten die Feuerwehrleute zunächst nicht zu den Brandherden vordringen. Experten schätzen, dass es Tage dauern wird, bis das Feuer komplett gelöscht werden kann.
Das Waffen- und Munitionslager in Balaklija gilt als eines der größten der Ukraine. Auf knapp 370 Hektar werden dort nach offiziellen Angaben 138.000 Tonnen vor allem Artilleriegeschosse und Munition aufbewahrt. Der Standort liegt rund 150 Kilometer nördlich des Kriegsgebietes Donbass, wo prorussische Separatisten und ukrainische Regierungstruppen seit 2014 gegeneinander kämpfen.
"Das ist nicht der erste Fall von Sabotageakten an unseren Objekten von strategischer Bedeutung", stellte Verteidigungsminister Stepan Poltorak in Kiew fest. Eine Version zum Brandhergang sei der Abwurf eines Sprengsatzes über dem Lager durch eine Drohne, vermutet er.
Moskau gibt keinen Kommentar ab
Die prorussischen Separatisten in Donezk wiesen die Vorwürfe als lächerlich zurück. "Wir haben nichts damit zu tun", teilten die Aufständischen mit und sprachen von Nachlässigkeit der ukrainische Armee beim Bewachen des Depots. Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau lehnte eine Stellungnahme zu einer möglichen Verwicklung Russlands in den Brand ab.
uh/wl (afp, dpa)