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Europa League als Wendepunkt?

Olivia Fritz2. Oktober 2013

Der SC Freiburg sehnt sich nach einer Trendwende. Nach dem katastrophalen Ligastart soll im Europapokal der Schalter umgelegt werden. Bei Eintracht Frankfurt herrscht dagegen noch immer große Euphorie.

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Freiburgs Trainer Christian Streich schaut gegen die Sonne. (Foto: Bernd Thissen/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Freiburgs Trainer Christian Streich ist bekannt für seine markigen Worte und seine Ausflüge in die Welt der Fußball-Philosophie. Mahnend hatte er in der vergangenen Saison vor der Dreifachbelastung aus Bundesliga, DFB-Pokal und Europa League gewarnt und eine "ganz schwierige Saison" prophezeit. Und mal wieder scheint es, als hätte der 48-jährige Fußballtrainer Recht behalten: Zwar gewann der SC Freiburg bisher alle Pokalspiele und steht im Achtelfinale, in der Liga dagegen sind die Breisgauer auf den vorletzten Tabellenplatz abgerutscht. Die Bilanz: kein einziger Sieg aus sieben Spielen und magere drei Punkte auf dem Konto. Zuletzt setzte es eine denkwürdige 0:5-Klatsche bei Borussia Dortmund.

Nur Remis beim Auftakt

Da wundert es nicht, dass die erste Partie der Europa League unentschieden endete: Nach einer souveränen 2:0-Führung gab das Team von Trainer Streich den Sieg gegen Slovan Liberec aus der Hand und musste sich mit einem 2:2 zufrieden geben. Nun wartet am 2. Spieltag (Donnerstag, 03.10.2013, 19:00 Uhr MESZ) ausgerechnet der härteste Gruppengegner auf Freiburg: der zweimalige UEFA-Cup-Sieger FC Sevilla. "Wir lassen uns nicht aus der Bahn werfen", demonstrierte Freiburgs Vorstandschef Fritz Keller Zuversicht. "Wir wollen einen Punkt holen. Im Idealfall natürlich drei, aber dazu gehört auch Glück."

Vielleicht braucht es das, sportlich sieht es beim andalusischen Gegner aber auch nicht viel besser aus. Beim FC Sevilla läuft es in der Liga noch nicht rund. Das Team um die früheren Bundesliga-Profis Marko Marin, Piotr Trochowski und Ivan Rakitic ist allerdings mit einem 2:1-Sieg über den portugiesischen Vertreter GD Estoril Praia in die Europa League gestartet und will in der "Prinzessin der Städte", wie die Sevillanos ihre Heimatstadt nennen, nun einen Dreier nachlegen. Streich hat bei seinen ersten Europapokal-Auswärtsspiel etwas dagegen, auch wenn er um die Schwere der Aufgabe weiß: "Ich erwarte eine aggressive Mannschaft, die uns von Beginn an unter Druck setzen will." Es scheint übrigens, als hätte der ewige Mahner an den vielen Reisen Gefallen gefunden. Die Meinung über die hohe Spielbelastung hat er nämlich total geändert: "Mir macht der Rhythmus richtig Spaß. Training ist toll, aber Spiel ist noch viel toller", verkündete er vor dem Abflug nach Spanien. Die Priorität läge aber auf der Bundesliga, machte Streich klar.

Frankfurt im Europapokal-Rausch

Dort trifft Freiburg am kommenden Spieltag in der Bundesliga auf Eintracht Frankfurt, das dann ebenfalls innerhalb von 23 Tagen die siebte Partie bestreiten wird. Auch die Eintracht legt offiziell seine Priorität auf die Bundesliga, wo sie mit drei Niederlagen in den ersten vier Spielen gestartet war und nun langsam in die Spur gekommen ist. Allerdings verriet Bastian Oczipka, dass die Begeisterung der Mannschaft, in der Europa Leauge starten zu dürfen, spürbar sei. Auch Stefan Aigner konnte seine Aufregung nicht verbergen: "Für mich ist das ein großer Traum. Schließlich habe ich vor zwei Jahren noch in der 2. Liga gekickt."

Die Frankfurter Spieler jubeln. (Foto: Alex Grimm/Bongarts/Getty Images)
Mit einem 3:0-Erfolg über Girodins Bordeaux startete Eintracht Frankfurt in die GruppenphaseBild: Bongarts/Getty Images

Frankfurt war mit einem 3:0-Galaerfolg über Girondins Bordeaux in die Guppenphase gestartet und bekommt es nun mit dem zypriotischen Meister Apoel Nikosia zu tun (Donnerstag, 03.10.2013, 21.05 Uhr MESZ). Trainer Armin Veh sieht Nikosia sogar als Favorit: "Apoel hat in den vergangenen Jahren schon in der Champions League gespielt." Das Abenteuer Europapokal zieht auch die Fans an: 2000 Eintracht-Anhänger werden ihre Mannschaft nach Zypern begleiten. "Wir sind im Moment zufrieden und können Europa genießen", erklärte Vorstandschef Heribert Bruchhagen. "Wir waren sieben Jahr lang über Bord, daher ist jedes Spiel auf der internationalen Bühne ein Highlight für uns alle."