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Europa Konkret

Susanne Henn9. März 2007

Staat und Religion - über dieses Verhältnis hat in der Europäischen Union jedes Mitgliedsland selbst das Sagen. Aus der geplanten EU-Verfassung wurde der Gottesbezug gestrichen. Wie stehen Europas Bürger zur Religion?

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Bild: European Community

Brauchen die Europäer einen Gott, um ihrem Leben einen Sinn zu geben? Oder verschwindet Religion mehr und mehr aus dem Alltag? Innerhalb des christlich geprägten Europas gibt es die verschiedensten religiösen Trends.

Übertritt zum Islam

Rund Dreiviertel der Europäer sind Christen, aber trotzdem verliert das Christentum als prägende Religion vielerorts an Bedeutung. Etwa 17% der Europäer sind konfessionslos, besonders viele unter anderem in den Niederlanden oder in Estland. Außerdem leben auch rund 15 Millionen Muslime in der EU, die meisten von ihnen in Deutschland in Frankreich, jeweils über 3 Millionen.

Der Islam zieht in letzter Zeit verstärkt auch Menschen in Europa an, die nicht in muslimische Familien hinein geboren wurden, sondern die sich entschließen, zu konvertieren. In Berlin leben heute ca. 8.000 deutsche Muslime. Einer ihrer Treffpunkte ist die Bilal-Moschee im Bezirk Wedding. Lisa Jandi war da.

Die Vielfalt des Glaubens

Trotz des Zulaufes zum Islam und anderen Religionen bleibt das Christentum die prägende Religion in Europa. In Slowenien beispielsweise geben knapp 60% der Bürger an, katholisch zu sein. Andererseits erfreuen sich Religionen wie der Buddhismus wachsender Beliebtheit: 43 Glaubensgemeinschaften sind in dem kleinen Land mit nur 2 Millionen Einwohnern mittlerweile eintragen.

In Großbritannien sind es sogar 170. Auch dort laufen den christlichen Kirchen die Kirchgänger weg. Mehr Reiz scheint da der Unitarismus zu haben, statistisch zwar eine winzige Gruppe mit jüdischen und christlichen Traditionen. Ihre Offenheit für Erkenntnisse aus anderen Religionen beschert den Unitariern aber wachsende Mitgliederzahlen! Ruth Rath berichtet.

Religion in den Charts

Sonntags in die Kirche gehen ist nicht gerade das größte Hobby europäischer Jugendlicher. Trotzdem gibt es - gerade auch bei jüngeren Menschen - das Bedürfnis, sich mit religiösen Inhalten auseinander zu setzen. Nur vielleicht etwas anders die Eltern und Großeltern. Egal ob in Frankreich, wo es eine Trennung von Kirche und Staat gibt, oder in Deutschland, wo der Gottesbezug im Grundgesetz verankert ist: Musiker schaffen es mit religiösen Themen regelmäßig in die Charts. Marcus Bösch hat genauer hingehört.