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EU und USA mahnen Ägypter

8. August 2013

Ägypten hat die internationalen Vermittlungsversuche für gescheitert erklärt - doch Europäische Union und USA wollen sich nicht geschlagen geben. "Wir sind weiter bereit zu helfen, wo wir nur können", versprechen sie.

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Mursi-Anhänger (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Die Europäische Union die USA wollten sich weiter für ein "starkes, demokratisches, offenes und wohlhabendes Ägypten" einsetzen, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von US-Außenminister John Kerry und der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton. Ein demokratisches Ägypten könne die gesamte Region in "eine bessere Zukunft" führen.

Keine Schuldzuweisungen!

"Wir sind besorgt, dass Regierung und Oppositionsführer noch keinen Weg gefunden haben, den gefährlichen Stillstand zu durchbrechen und vertrauensbildende Maßnahmen einzuleiten", so Kerry und Ashton weiter. Die Lage in Ägypten sei weiterhin sehr fragil, und es bestehe nicht nur die Gefahr eines weiteren Blutvergießens und einer stärkeren Polarisierung, sondern es werde auch die für einen erfolgreichen politischen Wandel so wichtige wirtschaftliche Genesung behindert. Die ägyptische Regierung trage eine besondere Verantwortung, den Weg der Demokratie zu gehen, um die Sicherheit und das Wohlergehen seiner Bürger zu gewährleisten. "Jetzt ist nicht der Moment für Schuldzuweisungen." Vielmehr müssten Schritte eingeleitet werden, "die zur Aufnahme eines Dialogs führen und den politischen Übergang voranbringen".

Ashton und Kerry forderten in ihrer Erklärung auch die Freilassung inhaftierter Politiker - ohne jedoch den Namen des entmachteten Präsidenten Mohammed Mursi zu nennen. Der Islamist, der aus den Reihen der Muslimbrüder stammt, wird seit seinem Sturz durch das Militär vor gut einem Monat an einem unbekannten Ort festgehalten.

Catherine Ashton (Foto: Reuters)
War kürzlich selbst in Kairo: Catherine AshtonBild: Reuters

Vergebliche Mühe

Diplomaten aus Amerika und Europa hatten in den vergangenen Tagen versucht, zwischen den ägyptischen Streitkräften und den Muslimbrüdern zu vermitteln. Am Mittwoch erklärte die Übergangsregierung in Kairo die Vermittlungsbemühungen schließlich für gescheitert.

Seit Mursis Sturz kommt es immer wieder zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Islamisten, bei denen mehr als 250 Menschen getötet wurden. Die Muslimbrüder verlangen die Wiedereinsetzung Mursis. Tausende seiner Anhänger harren in zwei Protestcamps in Kairo aus. Die Regierung hat mehrfach angedroht, ihre Camps aufzulösen - notfalls mit Gewalt.

wa/gmf (afp, dpa, rtr)

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