EU möchte Afrika-Truppe aufstocken
14. Februar 2014Es gehe darum, die Ordnung in der Zentralafrikanischen Republik wieder herzustellen, erklärte die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton am Sitz der Vereinten Nationen in New York. Nach ihren Angaben überlegt die Europäische Union, bis zu 1000 Soldaten in das von Gewalt und Unruhen erschütterte Land zu entsenden. Das wären doppelt so viele als bisher vorgesehen. Ashton äußerte sich nach einer Debatte im UN-Sicherheitsrat über die Zusammenarbeit zwischen Vereinten Nationen und Europäischer Union. Daran nahm auch UN-Generalsekretär Ban Ki Moon teil. Er appellierte an die Staatengemeinschaft, Gräueltaten und drohende "ethnische Säuberungen" in der Zentralafrikanischen Republik zu verhindern.
Der dortige Konflikt könnte Anlass für eine "enge Kooperation" zwischen Vereinten Nationen, Afrikanischer Union (AU) und Europäischer Union sein, sagte Ban. Ashton sicherte dem UN-Generalsekretär Zusammenarbeit bei einer "gut koordinierten internationalen Operation" zu, sollte der UN-Sicherheitsrat entscheiden, dass eine "friedenserhaltende UN-Mission die beste Lösung" sei. Über den EU-Militäreinsatz soll nach Ashtons Worten am 27. Februar in Brüssel entschieden werden. Die Truppe namens EUFOR-RCA mit ihrer Einsatzzentrale im griechischen Larissa könne "sehr, sehr schnell" in der Zentralafrikanischen Republik sein, so Ashton.
Wer macht mit?
Offen ist noch, welche EU-Staaten sich an dem Militäreinsatz beteiligen werden, der sich auf die Hauptstadt Bangui konzentrieren soll. Bisher haben Polen, Estland, Lettland, Portugal und Rumänien ihre Bereitschaft dazu signalisiert. Deutschland und Großbritannien wollen keine Soldaten entsenden, die Bundeswehr könnte den Einsatz aber logistisch unterstützen. Vor Ashtons Erklärung hatte bereits Frankreich mitgeteilt, 400 zusätzliche Soldaten in das afrikanische Krisenland zu entsenden. Das französische Kontingent erhöht sich damit auf insgesamt 2000 Soldaten.
In der Zentralafrikanischen Republik hatte vor knapp einem Jahr das muslimische Rebellenbündnis Séléka die Macht in dem überwiegend von Christen bewohnten Land an sich gerissen. Seitdem sind etwa eine Million Menschen auf der Flucht, mindestens 2000 wurden getötet. Auf internationalen Druck hin trat der frühere Rebellenführer Michel Djotodia im Januar als Staatschef zurück. Seitdem machen christliche Milizen Jagd auf Muslime, was regelmäßig zu Racheakten führt.
wa/kle (afp, rtr)