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EU-Kommission: Rezession in Euro-Zone

23. Februar 2012

Die Eurozone rutscht laut einer Konjunkturprognose der EU-Kommission 2012 in die Rezession. Die Brüsseler Experten korrigierten ihren Ausblick gegenüber dem Herbst deutlich nach unten.

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ARCHIV - Arbeiter montieren am 22.05.2005 die Glasfassade des Bahnhofs von Frankfurt am Main. Die Aussichten auf Hessens Arbeitsmarkt sind auch für 2012 positiv. Sorgen machen sich Verbände, Politik und Arbeitsverwaltung aber um fehlende Fachkräfte und die schlechten Aussichten für Ältere. Foto: Boris Roessler dpa/lhe (zu lhe-Korr 0044 vom 27.12.2011) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Deutschland Arbeitsmarkt ProduktionBild: picture-alliance/dpa

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde in der Euro-Zone 2012 um 0,3 Prozent schrumpfen, erklärte die Behörde am Donnerstag in Brüssel. Für die 27 EU-Staaten lautet die Vorhersage null Prozent. Doch schon im zweiten Halbjahr sei die Rückkehr zu geringem Wachstum möglich. "Auch wenn das Wachstum zum Stillstand gekommen ist, erkennen wir Zeichen der Stabilisierung in der europäischen Wirtschaft", sagte EU-Währungskommissar Olli Rehn. Im Herbst hatte die EU noch eine Wachstumsrate von 0,5 Prozent in der Euro-Zone erwartet.

Nach der Vorhersage wird der Einbruch die beiden südeuropäischen Krisenstaaten am stärksten erfassen, mit einem Rückgang des BIP um 4,4 Prozent in Griechenland und um 3,3 Prozent in Portugal. Doch auch in Spanien, Italien und sogar in den Niederlanden werde die Wirtschaftsleistung um rund ein Prozent sinken. Deutschland gehöre zu den 17 EU-Ländern, in denen die Wirtschaft weiter wachsen werde. Die Kommission rechnet allerdings nur mit einem mageren Wachstum von 0,6 Prozent nach dem satten Plus von 3,0 Prozent im vergangenen Jahr. Spitzenreiter werde Polen sein mit 2,5 Prozent Zuwachs.    

Gefahr einer lang anhaltenden Rezession

Eine Erholung wird nach Einschätzung der Kommission möglich sein, wenn die Spannungen an den Finanzmärkten weiter nachlassen und die Maßnahmen der Euro-Staaten zur Abwehr der Schuldenkrise greifen. Es bestehe allerdings die Gefahr einer lang anhaltenden Rezession, falls sich die Schuldenkrise verschärfen sollte. Dies würde mit einer Kreditklemme und einem Einbruch der Binnennachfrage einhergehen. Getrieben von den hohen Energiepreisen wird die Inflationsrate in der Euro-Zone laut EU-Prognose 2012 mit 2,1 Prozent knapp über der Schwelle verharren, die die Europäische Zentralbank (EZB) als stabiles Preisniveau betrachtet.      

pb/iw (dapd/rtr)