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EU-Kommissarin will mehr weibliche Führungskräfte

7. März 2012

Zum Internationalen Frauentag am 8. März bekräftigt Viviane Reding ihre Forderung nach mehr weiblichen Führungskräften in Unternehmen. Die EU-Kommissarin zeigt sich unzufrieden mit den bisherigen Ergebnissen in Europa.

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Viviane Reding (Foto: dpa)
Deutschland EU EU-Kommissarin Viviane RedingBild: picture-alliance/Wiktor Dabkowski

"Wir können doch auf das weibliche Talent überhaupt nicht verzichten. Das wäre der Tod unserer Unternehmen", sagte Vivane Reding im Zweiten Deutschen Fernsehen. Es sei eine Frage der Vernunft, mehr Frauen als Führungskräfte zu beschäftigen.

Die für Grundrechte zuständige EU-Kommissarin äußerte sich enttäuscht vom "Schneckentempo" in den EU-Mitgliedsländern beim Bemühen, den Frauenanteil in den Führungsetagen von Unternehmen zu erhöhen. In zwei Dritteln der Länder herrsche Stillstand, in einem Drittel bewege sich etwas, sagte Reding. Wenn es mit dieser Geschwindigkeit weitergehe, "brauchen wir noch Jahrzehnte bis wir ein Gleichgewicht erreicht haben", fügte sie hinzu.

Kampf um eine verbindliche Frauenquote

Während in Deutschland Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen für eine gesetzliche Quote wirbt, sind Kanzlerin Angela Merkel, Familienministerin Kristina Schröder (alle CDU) sowie die FDP dagegen. Schröder favorisiert eine sogenannte Flexi-Quote, bei der sich Unternehmen selbst verbindliche Vorgaben setzen sollen.

Die Vorsitzende der Frauen-Union, Maria Böhmer (CDU), unterstrich unterdessen ihre Forderung nach einer verbindlichen Quotenregelung. "Wir brauchen 2012 endlich eine gesetzliche Regelung für mehr Frauen in Führungspositionen der Wirtschaft, damit im Jahr 2013 bei der Neubesetzung der Aufsichtsräte genügend Frauen zum Zuge kommen", sagte Böhmer der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post". Der Frauenanteil an der Spitze börsennotierter Unternehmen in Deutschland sei 2011 lediglich um 1,5 Prozentpunkte gestiegen, kritisierte Böhmer. In den Aufsichtsräten und Vorständen der 160 Dax-Unternehmen gebe es nur acht Prozent Frauen, davon 12,8 Prozent in den Aufsichtsräten und 3,4 Prozent in den Vorständen.

EU-Kommissarin Reding will im Sommer konkrete Vorschläge für eine EU-weite Frauenquote machen. Die Aufrufe zur Selbstverpflichtung der Unternehmen hätten bislang kaum etwas bewegt.

je/wa (epd, dapd, dpa)