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EU-Börsenaufsicht rügt Ratingagenturen

18. März 2013

Die Europäische Börsenaufsicht wirft den führenden Ratingagenturen mangelnde Transparenz vor. Diese stehen seit langem wegen ihrer Methoden für die Bewertung der Banken-Bonitäten und Länder-Rankings in der Kritik.

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Teilnehmer einer Konferenz der amerikanischen Ratingagentur Fitch sitzen am Mittwoch (11.01.12) in Frankfurt am Main bei einer Konferenz zum Thema "European Credit Outlook 2012: Crisis shapes new credit landscape" vor einer Praesentation, die die Ratings verschiedener europaeischer Laender zeigt. (Foto: dapd)
Symbolbild Wirtschaft Banken Europa RatingagenturBild: dapd

In ihrem Jahresbericht kommt die Europäische Börsenaufsicht zu dem Schluss, dass die Agenturen die von der EU vorgegebenen Regeln nicht ausreichend umgesetzt hätten. Die Behörde wirft Standard & Poor's (S&P), Moody's und Fitch vor, ihre interne Methodik für die Bewertung der Banken-Bonitäten nicht ausreichend offenzulegen. "Angesichts der anhaltenden Bedeutung von Bonitätsurteilen für die Finanzmärkte ist es äußerst wichtig, dass die Ratingagenturen Themen, die die Unabhängigkeit, Objektivität und Qualität ihrer Urteile beeinträchtigen könnten, in ihren Unternehmen benennen und angehen", erklärte Steven Maijoor, der Leiter der Behörde. Ein Moody's-Sprecher sagte, die Agentur habe vor, die EU-Vorgaben umfassend umzusetzen. Von S&P und Fitch lag zunächst keine Stellungnahme vor.

Der Einfluss der Ratingagenturen ist groß

Die Länder-Ratings stehen in der Euro-Krise unter ständiger Beobachtung - ist die Note für die Kreditwürdigkeit schlecht, kann sich ein Land kaum noch Geld am Kapitalmarkt beschaffen. Die Ratingagenturen stehen seit längerem in der Kritik der Politik und werden unter anderem für den Ausbruch der globalen Finanzkrise vor einigen Jahren mitverantwortlich gemacht. Ihre Einschätzungen haben mitunter große Auswirkungen an den Finanzmärkten - und waren, etwa im Falle Griechenlands, den Bemühungen der Politik nicht immer zuträglich. So stufte S&P 2011 Griechenlands herab, just als die Rettung neu verhandelt wurde.

rbr (rtr/ESMA)