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Erst Knappheit, dann Überfluss

17. August 2021

Landen Millionen Impfdosen im Müll? +++ Hat sich die Lufthansa-Rettung für den Staat gelohnt? +++ Was bleibt Tokio von Olympia? +++ Wie frei sind Polens Medien?

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Erst Knappheit, dann Überfluss - das gilt nicht nur für Konsumprodukte, sondern in einigen Ländern auch für Corona-Impfstoffe. Knapp 58 Prozent der Menschen in Deutschland sind vollständig geimpft. Niemand drängelt und trickst mehr, um an den Impfstoff zu kommen. Inzwischen geben die Bundesländer Millionen von ungenutzten Impfdosen an den Bund zurück. Der will sie an die internationale Hilfsinitiative Covax spenden, die damit andere Länder versorgt. Gleichzeitig aber drohen Millionen Impfdosen auf dem Müll zu landen, weil ihre Haltbarkeit abläuft. Das geht aus Recherchen des ARD-Magazins Report hervor.

Verkauf mit Gewinn

In der Pandemie hat der deutsche Staat die Lufthansa mit Milliardenhilfen vor der Pleite gerettet. Dabei erwarb er 20 Prozent der Aktien und wurde so der größte Anteilseigner der Fluggesellschaft. Seit gestern hat der Bund nun damit begonnen, einen Teil der Aktien wieder zu verkaufen. Für den Fiskus ist das ein gutes Geschäft. Und Lufthansa-Chef Spohr kann es kaum erwarten, den staatlichen Aktionär loszuwerden.

Olympia und die Wirtschaft

Anfang August sind in Tokio die olympischen Sommerspiele zu Ende gegangen, in der kommenden Woche beginnen die Paralympics. Zeit zu fragen, ob die Spiele für die japanische Hauptstadt auch einen wirtschaftlichen Effekt haben. Wegen der Pandemie sind in den Stadien keine Zuschauer erlaubt, und es kommen auch kaum Touristen ins Land. Hohe Kosten, kaum Einnahmen - war das die Bilanz der Spiele für Japan?

Warnung vor Erhöhung des Rentenalters

Japan ist Deutschland 20 Jahre voraus, was die Alterung der Gesellschaft und den Umgang damit angeht. Schon heute arbeitet die Hälfte der Japaner über das offizielle Renteneintrittsalter hinaus. Das liegt derzeit noch bei 65 Jahren, eine Anhebung auf 70 Jahre wird aber bereits diskutiert. In Deutschland wurde das Rentenalter in den vergangenen Jahren schrittweise auf 67 Jahre angehoben. Vor einer weiteren Erhöhung warnt nun der Sozialverband, ein Verein mit rund zwei Millionen Mitgliedern, der sich für einen starken Sozialstaat einsetzt.

Medien in Polen

Polen ist Mitglied der Europäischen Union, und seit Jahren liegt das Land mit der EU im Clinch. Brüssel wirft Warschau vor, grundlegende Prinzipien des Rechtsstaats zu missachten. Zuletzt hatte Brüssel dem Land ein Ultimatum gesetzt und mit finanziellen Konsequenzen gedroht für den Fall, dass sich Polen über eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs hinwegsetzt. Der hatte im Juli geurteilt, dass das polnische System zur Bestrafung von Richtern gegen europäisches Recht verstößt. Heute nun kündigte Polen an, die umstrittene Disziplinarkammer für Richter in ihrer jetzigen Form abschaffen zu wollen.

Ob das eine wirkliche Veränderung bedeutet oder nur einen weiteren Zug im Katz-und-Maus-Spiel mit Brüssel, muss sich noch erweisen. Fest steht aber, dass die Polen über dieses und andere Themen von vielen Medien im Land nicht neutral informiert werden. Denn die Regierung hat ihren Einfluss auf Sender und Zeitungen stark ausgeweitet und will diesen Kurs noch verschärfen.

 

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Redakteur am Mikrofon: Andreas Becker
Technik: Sophie Weber

Andreas Becker
Andreas Becker Wirtschaftsredakteur mit Blick auf Welthandel, Geldpolitik, Globalisierung und Verteilungsfragen.