Erneuter Ebola-Ausbruch im Kongo
23. April 2022Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) soll der Patient - ein 31-Jähriger Mann - bereits am 5. April erste Symptome gezeigt haben, sich aber erst mehr als eine Woche später in Behandlung begeben haben. Am 21, April sei er dann gestorben. Wie das Nationale Institut für Biomedizinische Forschung und das Gesundheitsministerium der Republik Konto mitteilten, soll der Mann aus der Stadt Mbandaka im Nordwesten des Landes stammen.
Seit der Entdeckung 1976 bisher 14 Ebola-Ausbrüche
Mediziner sehen sich nun in einem Wettlauf um die Eindämmung des Virus. "Die Zeit läuft gegen uns", erklärte Matshidiso Moeti, der WHO-Regionaldirektor für Afrika. Die Krankheit habe jetzt zwei Wochen Vorsprung. In den kommenden Tagen soll daher eine Impfkampagne beginnen.
Es handelt sich um den 14. Ausbruch des Ebolafiebers in dem zentralafrikanischen Land, seitdem das Virus 1976 in der Nähe des Ebola-Flusses erstmals entdeckt und nach ihm benannt wurde. Allein bei einemAusbruch in den Jahren 2018 bis 2020starben fast 2300 Menschen. Bei dem jüngsten Ausbruch starben von Oktober bis Dezember des vergangenen Jahres sechs von insgesamt elf Infizierten, erst im November hatte .
Kontaktpersonen des Verstorbenen sollen geimpft werden
Bei Ebolafieber handelt es sich um eine seltene, oft tödliche Krankheit, die Menschen aber auch Primaten befallen kann. Bei bisherigen Ausbrüchen lag die Todesrate laut WHO bei 25 bis 90 Prozent. Trotzdem zeigte sich WHO-Regionaldirektor Moeti optimistisch. Viele Menschen im betroffenen Dorf Mbandaka seien bereits gegen Ebola geimpft, was die Auswirkungen verringern sollte. In den kommenden Tagen will man versuchen, alle Kontaktpersonen des Verstorbenen zu immunisieren.
Im vergangenen Jahr hatte die WHO in Afrika zu einem parallelen Kampf gegen Ebola und Covid-19 aufgerufen. Die Reaktionen auf beide Krankheiten könnten "einander verstärken", indem auf bereits bestehende Strukturen, Richtlinien und bewährte Verfahren aufgebaut werde. Ebola tritt nicht nur in der Demokratischen Republik Kongo auf, sondern gefährdet auch die Menschen in anderen Ländern, beispielsweise in der Elfenbeinküste.
bru/hf (dpa, kna)