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Erneut öffentliche Hinrichtung in Afghanistan unter Taliban

20. Juni 2023

Nach dem Abzug internationaler Streitkräfte aus Afghanistan vor knapp zwei Jahren hatten die Taliban noch gesagt, sie würden gemäßigter regieren. Davon ist mittlerweile nicht mehr die Rede.

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Taliban-Kämpfer mit Maschinenpistole auf Patrouille
Taliban-Kämpfer auf Patrouille in Kabul (Archivbild)Bild: Ebrahim Noroozi/AP/picture alliance

Seit der Machtübernahme durch die Taliban im Sommer 2021 hat sich das Leben in Afghanistan massiv verändert. Nun wurde zum zweiten Mal ein Mensch öffentlich hingerichtet. Die Exekution erfolgte in einer Moschee in der östlichen Provinz Laghman, wie der Oberste Gerichtshof der militant-islamistischen Gruppe mitteilte. Zahlreiche Behördenvertreter der Taliban und Bewohner verfolgten die Exekution. Das örtliche Presseamt teilte mit, der Mann sei als "Lektion für andere" in der Stadt Sultan Ghassi Baba erschossen worden.

Die Justiz ließ den Mann hinrichten, nachdem er für die Tötung von fünf Menschen schuldig gesprochen wurde. Das Urteil fiel gemäß islamischer Rechtssprechung, wonach die Familie eines Getöteten Vergeltung üben kann.

Menschenrechte in Afghanistan sind eingeschränkt

Die erste öffentliche Hinrichtung vollstreckten die Taliban im Dezember 2022. Seit ihrer Machtübernahme im August 2021 und dem chaotischen Abzug internationaler Streitkräfte haben die Taliban Menschenrechte drastisch eingeschränkt. Die Islamisten hatten zunächst versprochen, gemäßigter zu regieren als zur Zeit ihrer Schreckensherrschaft von 1996 bis 2001. Doch zuletzt wurde ihre Herrschaft zunehmend autoritärer und dogmatischer.

cwo/fab (dpa, afp)