Kein islamistisches Verbrechen in Konstanz
30. Juli 2017Bei einer nächtlichen Schießerei vor einer Diskothek in Konstanz sind ein Türsteher sowie der Schütze getötet worden, drei Menschen wurden verletzt. Wie das baden-württembergische Innenministerium mitteilte, geht die Tat auf eine persönliche Auseinandersetzung zurück. Es handele sich "nicht um eine islamistisch motivierte Tat", sagte Innenstaatssekretär Martin Jäger.
Zwar gingen die Ermittlungen weiterhin "in alle Richtungen", der Schwerpunkt liege aber auf der Klärung des persönlichen Umfelds des Täters, sagte ein Vertreter der Staatsanwaltschaft. Die Behörden gingen zudem von einem Einzeltäter aus. Die Diskothek hatte der Mann demnach schon öfter besucht. Außerdem sei er vorbestraft gewesen, unter anderem wegen schwerer Körperverletzung und Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz.
Eskalierter Streit
Wie Vertreter von Polizei und Staatsanwaltschaft bei einer Pressekonferenz schilderten, geriet der Täter - offenbar der Schwiegersohn des Clubbesitzers - mit Mitarbeitern der Diskothek in einen Streit. Er sei nach Hause gegangen und mit einem Sturmgewehr zurückgekehrt. Dann habe er einen der Türsteher niedergeschossen. Durch die Schüsse wurden demnach zwei weitere Menschen schwer verletzt.
Beim Verlassen des Clubs lieferte sich der 39-Jährige eine Schießerei mit Polizisten. Der mutmaßliche Täter wurde dabei lebensgefährlich verletzt. Er starb später in einem Krankenhaus.
Der Konstanzer Oberbürgermeister Uli Burchardt zeigte sich "erschüttert" und sprach den Betroffenen sein Mitgefühl aus. Auch Innenstaatssekretär Jäger sprach von einem "schweren Tag für Konstanz".
nin/jj (dpa, afp, rtr)