Erinnerung an tote Kinder von Sichuan
25. März 2009Ai Weiwei zählt zu den bekanntesten Künstlern Chinas. Der 51jährige erlangte internationalen Ruhm für seine Mitarbeit am Design des Pekinger Olympiastadions, dem Vogelnest. In Deutschland wurde er vor zwei Jahren bekannt, als er 1001 Chinesen zur documenta, zur grossen Ausstellung zeitgenössischer Kunst nach Kassel holte und ihren ersten Besuch im Ausland aufwendig dokumentierte. Jetzt macht Ai Weiwei mit einem neuen Projekt Schlagzeilen – diesmal scheint er es auf eine direkte Konfrontation mit den chinesischen Behörden geradezu anzulegen. Fast ein Jahr nach dem schweren Erdbeben in der südwestchinesischen Provinz Sichuan verlangt der Künstler und Architekt Aufklärung über das, was er als Vertuschung der Behörden bezeichnet. Er will herausbekommen, wieviele tausend Schulkinder bei dem schweren Beben ums Leben kamen.
Kreative Netzkritik
Dass die chinesischen Behörden das Internet scharf zensieren, ist allgemein bekannt. Und immer wieder lassen sich die Internet-Kontrolleure Neues einfallen, um unerwünschte Seiten zu sperren. Ende vergangenen Jahres startete eine Kampagne gegen Pornographie im Internet. 2000 Internetseiten nahmen die chinesischen Zensoren seitdem aus dem Netz. Es verschwanden allerdings nicht nur Seiten mit Pornographie, sondern auch regierungskritische. Jetzt sorgte ein Musikvideo auf Youtube für Furore, das die chinesische Internetzensur durch den Kakao zog. Bis gestern - da schlugen nämlich auch dort die Zensoren zu.
Mumbai vor Terror-Prozess