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Politik

Ericsson akzeptiert Milliardenvergleich

7. Dezember 2019

Der schwedische Telekommunikationskonzern hatte eingestanden, in den Jahren 2000 bis 2016 ein ausgefeiltes System entwickelt zu haben, um Schmiergeldzahlungen abzuwickeln.

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Schweden Hauptsitz der Ericsson-Gruppe, Stockholm
Hauptsitz der Ericsson-Gruppe in Kista, nordwestlich der schwedischen Hauptstadt Stockholm (Archivbild)Bild: Getty Images/AFP/J. Ekstromer

Der schwedische Netzwerkausrüster Ericsson hat sich mit den US-Behörden auf einen Vergleich geeinigt, um ein Korruptionsverfahren abzuschließen. Das Unternehmen zahle mehr als eine Milliarde Dollar (900 Milliarden Euro) wegen Verstößen gegen Anti-Bestechungs-Gesetze, teilte das Justizministerium in Washington mit.

Gegen Ericsson war wegen fragwürdiger Geschäftspraktiken in mindestens fünf Ländern in früheren Jahren ermittelt worden. Laut US-Justizministerium waren in das "korrupte" Verhalten "ranghohe Führungskräfte über einen Zeitraum von mehr als 17 Jahren" einbezogen. Der Vergleich bezieht sich auf illegale Aktivitäten in China, Dschibuti, Indonesien, Kuwait und Vietnam. Der Konzern hatte bereits mit einer hohen Strafe gerechnet und entsprechende Rückstellungen gebildet.

Auftragsvergabe unter der Lupe

Seit 2013 hatte die US-Börsenaufsicht SEC das Zustandekommen von einigen Aufträgen von Ericsson in den 1990er Jahren durchleuchtet. Seit 2015 beschäftigte sich auch das Justizressort damit. Nun habe das Unternehmen akzeptiert, 520 Millionen Dollar an das Justizministerium und 540 Millionen an die SEC zu zahlen, teilte die US-Regierung mit.

Eine Ericsson-Tochter habe sich zudem des Verstoßes gegen den "Foreign Corrupt Practices Act" schuldig bekannt. Mit diesem Anti-Korruptions-Gesetz verfolgen die USA Bestechungsvorwürfe auch jenseits ihrer eigenen Landesgrenzen, sofern Aktien der betroffenen Unternehmen an US-Börsen gehandelt werden oder die Straftaten das Territorium beziehungsweise das Finanzsystem der Vereinigten Staaten betreffen.

jj/mak (dpa, afp)