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Politik

Erdogan überraschend in Tunesien

25. Dezember 2019

Der türkische Präsident sprach mit seinem tunesischen Amtskollegen Saied über die Lage in Libyen. Ziel sei es, dort möglichst schnell einen Waffenstillstand zu erreichen. Doch die Türkei verfolgt eigene Interessen.

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Tunesien Tunis | Recep Tayyip Erdogan, Präsident Türkei & Kais Saied
Der tunesische Staatschef Kais Saied (rechts) empfängt seinen Gast aus AnkaraBild: picture-alliance/AP Photo/S. Abid

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan ist überraschend nach Tunesien gereist. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem Gastgeber, dem tunesischen Staatschef Kais Saied, sagte Erdogan, er glaube, dass der Maghrebstaat "wertvolle und konstruktive" Beiträge leisten könne, um in dem vom Bürgerkrieg geplagten Libyen Stabilität zu schaffen.

Tunesien teilt sich eine lange Grenze mit dem nordafrikanischen Krisenstaat Libyen. Das türkische Parlament hatte kürzlich grünes Licht für ein umstrittenes Militärabkommen mit der international anerkannten Regierung in Tripolis gegeben. Der Vertrag ebnet den Weg für eine noch stärkere Rolle der Türkei in Libyen, wo seit dem Sturz und gewaltsamen Tod des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi 2011 Chaos herrscht.

Erdogan erwägt Ausweitung der Militärunterstützung für Libyen

Am Sonntag hatte Erdogan erklärt, er werde die Militärunterstützung für Libyen überprüfen und gegebenenfalls ausweiten. Die Türkei liefert den libyschen Regierungstruppen im Kampf gegen die Truppen des abtrünnigen Generals Chalifa Haftar bereits Panzer und Drohnen. Einen Einsatz türkischer Kampftruppen in Libyen sieht das Militärabkommen allerdings nicht vor.

Der von Russland und Ägypten unterstützte Milizenführer Haftar kontrolliert mit seiner Libyschen Nationalarmee (LNA) den Osten des Bürgerkriegslandes. Er hat bislang vergeblich versucht, die Hauptstadt Tripolis einzunehmen. Dort sitzt die von den Vereinten Nationen anerkannte Regierung von Ministerpräsident Fajis al-Sarradsch.

hf/jj (rtr, afp, dpa)